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Elektroauto-Studien auf der Guangzhou Auto Show - „Es wird ein enges und teures Rennen“

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Deutsche Hersteller lassen sich in China Zeit: Elektroautos gibt es nur als Studien. Einheimische Autobauer erfüllen längst zukünftige E-Auto-Quoten.

Den EQA hatte Mercedes schon auf der IAA gezeigt. Er steht bei Daimler für Fortschritt, symbolisiert in China aber den Rückstand Den EQA hatte Mercedes schon auf der IAA gezeigt. Er steht bei Daimler für Fortschritt, symbolisiert in China aber den Rückstand Quelle: dpa/picture alliance

Guangzhou - Auf der Autoshow im südchinesischen Guangzhou macht der EQA mächtig Eindruck. Am Messestand von Daimler drängen sich Besucher um den futuristischen Elektroflitzer. Sie schießen Fotos vom beleuchteten Stern und den scharf geschnittenen Scheinwerfern des Konzeptautos. Mercedes hatte es bereits auf der IAA gezeigt.

In Guangzhou (Kanton) scheint es, als hätten die deutschen Hersteller ihren letzten Weckruf in China gehört. Die für 2019 angekündigte Produktionsquote für E-Autos hat sie wachgerüttelt. Nun überbieten sie sich gegenseitig mit großen Plänen für Batterie-Fahrzeuge auf dem wichtigsten Automarkt der Welt.

Elektroautos in China: Deutsche kommen zu spät

Daimler will in Zukunft nicht nur mit dem EQA einen kompakten Stromer in China produzieren. Schon vorher soll der große Bruder EQC vom Band laufen. „Wenn es in der Welt ein Land gibt, in dem es sinnvoll ist, elektrisch zu werden, dann ist es China", sagt Daimlers China-Chef Hubertus Troska.

Auch Volkswagen kündigt in Guangzhou Großes an. Zehn Milliarden Euro wollen die Wolfsburger investieren. 40 Fahrzeugmodelle mit reinem Elektroantrieb oder Hybridmotoren sollen demnach bis 2025 in China produziert werden.

Während sich die deutschen Hersteller optimistisch geben, die Produktionsquote von zunächst zehn Prozent erfüllen zu können, ist Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer skeptisch: „Es rächt sich, dass man nicht früher die Weichen gestellt hat."

Vor allem die Regierung in Peking treibt die Entwicklung voran. Wer in Großstädten wie Peking oder Shanghai ein Elektroauto kauft, bekommt sofort eine Zulassung und muss nicht an einer Lotterie oder einer Nummernschild-Versteigerung teilnehmen. Auch gibt es Subventionen für Autos mit Elektroantrieb. Sie werden als Teil der Lösung im Kampf gegen die dreckige Luft in den Metropolen gesehen.

Rekordquoten für E-Autos in China

700.000 Autos mit elektrischem Antrieb sollen allein in diesem Jahr verkauft werden - noch einmal 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Geschäft, das bislang vor allem die chinesischen Hersteller unter sich aufteilen.

Während Daimler auf der Messe noch sein EQA-Konzept feiert, hat die chinesische Konkurrenz schon lange Autos mit Steckdose auf der Straße. „Wir verkaufen derzeit vier vollelektrische Modelle", sagt ein Mitarbeiter am Messestand von BYD. BYD verkauft die meisten Elektroautos in China. Das fünfte Modell, ein großes SUV, steht hinter ihm am Messestand zur Besichtigung bereit.

Der Pekinger Hersteller BAIC will in diesem Jahr die Marke von 100.000 verkauften E-Autos überspringen. Hier denkt man nicht mehr nur über den chinesischen Markt nach, sondern einen Schritt weiter. „Wir wollen zu einer globalen Marke werden", sagt BAIC-Vizechef Lian Qingfeng.

„Es wird eine große Anstrengung für die deutschen Autobauer werden", meint Autoexperte Dudenhöffer. Damit meint er aber nicht die chinesische Konkurrenz, sondern mögliche Engpässe bei der Produktion von Batterien. Die Zulieferer der Stromspeicher hätten zwar bereits große Produktions-Kapazitäten in China aufgebaut. „Aber der Zeitplan ist dennoch sehr ehrgeizig."

Um 2019 Jahr die Quote ohne Strafzahlung erfüllen zu können, müssten die Volkswagen-Marken, Daimler und BWM zusammen für mehr als eine halbe Million Autos Batterien beschaffen, rechnet Dudenhöffer vor. Um das Schlüssel-Bauteil sieht der Experte ein „enges und damit teures Rennen" auf die Hersteller zukommen.

Quelle: dpa

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