Die Frage "Wann kauft Apple einen Autohersteller?" gehört zu den heißesten der Branche. McLaren hat nun Verkaufsgespräche dementiert.
London - Der britische Sportwagen-Anbieter McLaren hat Medienberichte über laufende Verhandlungen über einen Einstieg von Apple oder eine Übernahme zurückgewiesen. "McLaren führt keine Gespräche mit Bezug auf irgendwelche mögliche Investitionen mit Apple", erklärte ein Sprecher am Mittwochabend. Zuvor hatten renommierte US-Medien berichtet, Apple habe Interesse an einer Übernahme von McLaren oder zumindest einer strategischen Beteiligung gezeigt. Es war das bisher heißeste Gerücht zu Apples Autoplänen. Zugleich bezog sich das Dementi von McLaren auf die Gegenwart und ließ damit die Möglichkeit offen, dass es zuvor Gespräche gab. Ein Reporter der "Financial Times", die am Mittwoch als erste mit der Information vorpreschte, schrieb bei Twitter: "Selbstverständlich stehen wir zu unserer Geschichte trotz der Erklärung von McLaren." Die Zeitung hatte schon in dem Artikel eingeschränkt, dass ein Deal nicht sicher sei. Will Apple Autos bauen?Die Gespräche zwischen Apple und McLaren hätten bereits vor einigen Monaten begonnen, schrieben die Medien unter Berufung auf informierte Personen. Die Verluste schreibende Autofirma, zu der auch ein Formel-1-Team gehört, könne eine bis eineinhalb Milliarden Pfund (bis zu 1,74 Mrd Euro) wert sein, berichtete die "Financial Times". McLaren baut straßentaugliche Sportwagen, die bis zu einer Million Euro kosten können. Im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen etwas mehr als 1.600 Fahrzeuge her. Zugleich ist die Firma nicht zuletzt durch ihren Formel-1-Rennstall kompetent bei innovativen Kunststoff-Materialien und der Autoelektronik. Über Apples Pläne für das Autogeschäft wird schon seit Anfang 2015 spekuliert, während der Konzern selbst sich dazu bedeckt hält. Zuletzt hieß es in Medienberichten, der Fokus verlagere sich eher auf die Entwicklung von Software für Roboterwagen statt der ursprünglichen Pläne für den Bau eines eigenen Elektro-Autos. Das gebe Apple aber mehr Flexibilität, wenn der Konzern sich doch dafür entscheide, sich mit einem etablierten Autobauer zusammenzutun oder einen zu kaufen, schrieb der Finanzdienst Bloomberg im Juli.
Quelle: dpa |