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Italien: Maut-Forderungen von Nivi Credit - "Sie haben vor 9 Monaten vergessen, Ihre Maut zu bezahlen"

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Ein italienisches Inkassounternehmen fordert derzeit von vielen deutschen Autofahrern Mautgebühren aus einem lange vergangenen Urlaub. Abzocke? Nein, sagt der ADAC.

Die italienischen Autobahnbetreiber fordern für die Nutzung ihrer Straße Gebühren Die italienischen Autobahnbetreiber fordern für die Nutzung ihrer Straße Gebühren Quelle: © Raimond Spekking / , via Wikimedia Commons

Hamburg/München - Im Januar hilft jede Urlaubserinnerung durch die kalten Tage – es sei denn, es handelt sich um eine Mahnung für nicht bezahlte Mautgebühren. Solche Forderungen eines italienischen Inkassounternehmens verderben deutschen Autofahrern in regelmäßigen Abständen den Appetit auf Pasta.

"Diese Mahnungen kommen periodisch, in Wellen", sagt ein ACE-Sprecher zu "Spiegel Online". Das Nachrichtenmagazin berichtet von einem Leser, der im Dezember ein solches Schreiben vom Unternehmen "Nivi Credit". Die Fahrt nach Italien lag rund neun Monate zurück.

Verjährungsfrist: Zehn Jahre

Dieses italienische Briefchen mag manchem Autofahrer spanisch vorkommen. Schließlich liegt der Urlaub lange zurück und der Autofahrer ist sich keiner Schuld bewusst. Nach Angaben des ADAC handelt es sich aber in der Regel um seriöse Forderungen, die in Italien sogar erst nach zehn Jahren verjähren.

Ursachen für solche Mahnschreiben gibt es mehrere, zum Beispiel einen defekten Ticket-Automaten oder einen Streik der Angestellten. Im letztgenannten Fall sind die Schranken geöffnet und die Ampeln stehen auf Grün. Während sich der Urlauber über die gesparten Euros freut, speichert die Videoüberwachung sein Kennzeichen.

Mancato Pagamento

Es ist auch möglich, dass der Automat die Kreditkarte des Urlaubers nicht akzeptiert. Autofahrer, die kein Italienisch sprechen, bekommen davon nichts mit. Die Schranke öffnet sich und der Fahrer erhält eine vermeintliche Quittung mit dem Vermerk „mancato pagamento“ – fehlende Zahlung. Ab dann läuft eine Frist von 15 Tagen, in der die Gebühren nachträglich bezahlt werden können. Blöd nur, wenn der Urlauber gar nicht weiß, dass er das tun muss.

Der Spiegel-Leser wurde aufgefordert, 13,07 Euro zu bezahlen für eine nicht gezahlte Maut in Höhe von 4,69 Euro. Das private Inkassounternehmen hat laut ADAC theoretisch das Recht dazu, diese Gebühr per Gerichtsverfahren einzufordern. Allerdings sei bislang kein Fall bekannt, bei dem es so weit gekommen sei, sagte ein Sprecher des Autoclubs.

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