Ein Ferrari, der heißt wie ein Lamborghini: Der F12-Nachfolger parkt in Genf und heißt 812 Superfast. Übersetzt bedeutet das superschnell. Auf Italienisch: Superveloce.
Maranello – Natürlich ist er superschnell. Er ist schließlich ein Ferrari, einer der stärksten dazu. Kein Grund, diese Eigenschaft im Namen zu verewigen. Denn einerseits klingt „Superfast“, als hätte eine Kindergartengruppe aus Maranello bei der Namensgebung geholfen. Andererseits nennt Konkurrent Lamborghini die schärfsten Modelle „Superveloce“, was übersetzt ebenfalls "superschnell" bedeutet. Egal, der Name steht fest. Und vor 50 Jahren hieß schon mal ein Ferrari so. Um den Titel zu unterstreichen, verspricht Ferrari in der Pressemeldung Superlative. Der 812 Superfast sei, kein Witz, der „leistungsstärkste 800-PS-Sportwagen aller Zeiten“. Ferrari 812 Superfast: V12 mit 800 PSQuelle: Ferrari Genug der Häme. Der 812 bekommt eine aufgebohrte Version des 6,3-Liter-V12 aus dem Ferrari F12. Mit 6,5 Liter Hubraum, 350 bar Einspritzdruck und einem variablen Saugrohr wird der Direkteinspritzer 795 PS stark. Bei hohem Tempo presst der Fahrtwind so stark in die Zylinder, dass ein Überdruck entsteht, der sogenannte „Ram-Air-Effekt“. Der bringt zusätzliche fünf PS – insgesamt sind es also glatte 800. Das ergibt eine Literleistung von 123 PS – und macht ihm zum stärksten Frontmotor-Sportwagen. Hinzu kommen bis zu 718 Newtonmeter Drehmoment bei 7.000 Umdrehungen. Ferrari sagt, bei halber Drehzahl liegen bereits 80 Prozent des Moments an. Ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen schickt die Kraft an die Hinterachse. Unter optimalen Bedingungen soll der 812 in 2,9 Sekunden auf Tempo 100 sprinten und schneller als 340 km/h fahren. Das sind ungefähr die gleichen Daten wie beim Ferrari F12 tdf. Typisch italienisch: Ferrari gibt nur ein Trockengewicht an. 1.525 Kilogramm wiegt der 812 Superfast ohne Fahrer und Flüssigkeiten, aber mit Leichtbau-Zubehör. Laut Norm kommen gut 200 Kilogramm für Öle, Sprit, Kühlwasser und Fahrer dazu. Der angegebene Verbrauch von 14,9 Litern ist noch nicht homologiert. Ferrari verspricht schnelle Rundenzeiten und ausreichend Komfort. Der 812 Superfast bekommt als erster Ferrari eine elektrische Servolenkung. Die Hinterräder lenken abhängig vom Tempo mit oder gegen. Und Ferrari installiert die „Side-Slip-Control“ – ein Driftmodus. Preise sind noch nicht bekannt. Zur Einordnung: Der F12 tdf kostete 379.000 Euro. Weiterlesen: Der Vorgänger - Ferrari F12 tdf |