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Streit um VW-Sparkurs: Betriebsrat droht Markenvorstand - "Vertrauensbasis schwer beschädigt"

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Bei der VW-Kernmarke sollen Jobs wegfallen. Das beschlossen Manager und Betriebsräte gemeinsam. Nun droht der Betriebsrat, die Vereinbarung aufzukündigen.

Bekam einen bösen Brief vom VW-Betriebsrat: VW-Markenchef Herbert Diess wird vorgeworfen, gegen die Vereinbarungen des Zukunftspaktes zu handeln Bekam einen bösen Brief vom VW-Betriebsrat: VW-Markenchef Herbert Diess wird vorgeworfen, gegen die Vereinbarungen des Zukunftspaktes zu handeln Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Erst vor Kurzem haben sich Betriebsrat und Volkswagen-Vorstand auf ein Sparpaket für die Kernmarke VW Pkw geeinigt. Nun gibt es neuen Streit: Der Betriebsrat droht dem Management in einem Brief, den Plan platzen zu lassen.

Ein Sprecher des Betriebsrates bestätigte am Mittwoch die Existenz eines solchen Briefes. Die Arbeitnehmerseite wirft dem VW-Markenchef Herbert Diess den Bruch von Vereinbarungen vor. Unter anderem habe Diess einen Stopp des Personalaufbaus angeordnet. Das verstoße gegen Abmachungen, heißt es in dem Brief.

"Es ist richtig: Kaum ist die Tinte unter den Verträgen trocken, wird hier seitens des Markenvorstands eklatant gegen Vereinbarungen und Geist des Zukunftspaktes verstoßen", sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats auf Anfrage. "Damit ist die Vertrauensbasis, die es zur Umsetzung des Zukunftspaktes braucht, schwer vom Vorstand beschädigt worden. Der Betriebsrat steht zu den im Zukunftspakt gemachten Zusagen." Anscheinend meine Diess, dass er dies nicht tun müsse.

Das Unternehmen zeigte sich zunächst unbeeindruckt. "Der Zukunftspakt wird erfolgreich umgesetzt", teilte ein Sprecher mit. "Davon sind wir unverändert fest überzeugt." Auf dem Weg werde es auch Diskussionen mit unterschiedlichen Positionen geben, die aber gemeinsam geklärt würden.

Mit dem "Zukunftspakt" getauften Sparprogramm soll die renditeschwache Kernmarke des Wolfsburger Konzerns auf mehr Profit getrimmt werden. Dazu sieht der Pakt bis 2025 unter anderem die Streichung von bis zu 30.000 Jobs weltweit vor. Der Autobauer will dies ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen.

Weiterlesen: Das bedeutet der Zukunftspakt bei Volkswagen

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