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PSA-Chef Tavares: Opel-Sanierung zu einem Drittel geschafft - „Vielleicht 30, 40 Prozent“

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Bei Opel sind die Zeiten nach ersten positiven Zahlen wieder etwas ruhiger. PSA-Chef Tavares sieht die Sanierung auf gutem Weg.

PSA-Chef Carlos Tavares PSA-Chef Carlos Tavares Quelle: dpa/Picture Alliance

Paris - Mehr als ein Jahr nach der Opel-Übernahme sieht der französische Autokonzern PSA den Umbau des deutschen Herstellers zu etwa einem Drittel geschafft. „Ich denke, wir sind bei einem Drittel, vielleicht 30 bis 40 Prozent“, sagte PSA-Chef Carlos Tavares am Dienstag auf der Pariser Automesse vor deutschen Journalisten.

Der Mutterkonzern von Peugeot und Citroën hatte Opel im Sommer 2017 übernommen und einen Sanierungskurs verordnet. Im ersten Halbjahr 2018 hatte der seit vielen Jahren defizitäre Autobauer überraschend einen operativen Gewinn ausgewiesen.

Kritisch äußerte Tavares sich über die Regeln der deutschen Mitbestimmung: „Was uns in gewissem Maße in manchen Fällen verlangsamt hat, ist der Rechtsrahmen der Mitbestimmung, der sehr schwer ist“, sagte der PSA-Chef. Er führe viele Gespräche mit Gewerkschaften rund um die Welt, „und ich kann Ihnen sagen, dass wir in manchen Fällen viel schneller vorankommen“.

PSA werde alle Vorschriften in Deutschland einhalten, versicherte Tavares, merkte aber an: „Ist das der beste Weg, um die deutsche Industrie (...) zu fördern? Es ist an Ihnen, darüber nachzudenken.“ Dem mit Gewerkschaften und Betriebsrat in Deutschland vereinbarten Sanierungs-Tarifvertrag für Opel waren heftige Diskussionen vorangegangen.

Lohscheller: „Großer Deal“

Zuletzt hatten die Pläne, sich mangels Auslastung von Teilen des Opel-Entwicklungszentrums in Rüsselsheim zu trennen, für Spannungen gesorgt. Tavares betonte, die Zukunftsfähigkeit der Firma ergebe sich aus wiederkehrenden Gewinnen. Dafür dürften Probleme nicht aufgeschoben werden.

„Das ist ein großer Deal, der bis zu 2.000 Ingenieure betrifft", assistierte Opel-Chef Michael Lohscheller am späten Dienstagabend am Rande des Pariser Autosalons. Opel hatte vor rund einem Monat Pläne öffentlich gemacht, Teile des Entwicklungszentrums an den französischen Entwicklungsdienstleister Segula Technologies abgeben zu wollen. Die Verhandlungen sind bisher nicht abgeschlossen.

"Diese Dinge sollten - auch im Interesse der Beschäftigten - in einer vernünftigen Zeitspanne gelöst werden", sagte Lohscheller. "Ich glaube, dass der Betriebsrat, die IG Metall und wir ein Interesse daran haben, dies zu einem guten, konstruktiven Ergebnis zu bringen." Zum Zeitrahmen für einen Abschluss äußerte er sich nicht im Detail.

Das Entwicklungszentrum werde "das Herz von Opel" bleiben, sagte Lohscheller. "Wir werden dort alle Opel-Modelle entwickeln." Opel habe zudem Verantwortlichkeiten von der PSA-Gruppe erhalten, beispielsweise mit der Entwicklung von leichten Nutzfahrzeugen. Auf die Frage, ob er sicher sei, dass kein weiterer Teil des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums mit derzeit rund 7.000 Beschäftigen verkauft werden soll, sagte Lohscheller: "Ja, ich bin sicher."

 

Quelle: dpa

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