Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hält höhere Dieselsteuern für problematisch. VW-Chef Müllers Forderung danach bezeichnete sie als "Ablenkungsmanöver".
München - Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat einen Diesel-Vorstoß von Volkswagenchef Matthias Müller in ungewöhnlich deutlicher Form kritisiert. Aigner bezeichnete Müllers Ruf nach höheren Steuern für Dieselautos am Montag als "Ablenkungsmanöver". "Den Ruf des Dieselmotors hat auch Volkswagen ruiniert", erklärte die CSU-Politikerin. "Volkswagen ist dafür mitverantwortlich, dass die Zukunft des Dieselmotors sowie unzähliger Arbeitsplätze, die daran hängen, gefährdet ist." Die Steuerbegünstigung für Diesel infrage zu stellen, helfe nicht weiter und treffe unzählige Autofahrer. "So schafft man kein Vertrauen", sagte Aigner. Sie forderte Müller stattdessen auf, "dass sich Volkswagen seiner Verantwortung bei der Frage der Nachrüstung von Dieselfahrzeugen und bei der Weiterentwicklung stellt". Müller hatte im "Handelsblatt" Plaketten für besonders emissionsarme Autos in Städten befürwortet und die bestehenden Steuervorteile für Dieselkraftstoff im Vergleich zu Benzin in Zweifel gezogen. Von Umweltverbänden und Grünen wurde Zustimmung signalisiert, der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt (CSU) hatte irritiert reagiert. Quelle: dpa |