Der europäische Automarkt wächst weiter, dennoch liegen die Verkaufszahlen deutlich unter den Spitzenwerten vor der Wirtschaftskrise.
Quelle: picture alliance / dpa Brüssel - Im Mai wurden in der Europäischen Union (EU) mit 1,09 Millionen Autos 4,5 Prozent mehr Neuzulassungen gezählt als ein Jahr zuvor. Damit war es zwar der neunte Monat mit einem Zuwachs in Folge, dennoch sind die Zahlen von einem Spitzenwert weit entfernt. Laut Experten war es der zweitschwächste Mai seit mehr als 20 Jahren. Zudem fiel das Plus zuletzt deutlich schwächer aus als in den Monaten zuvor. Unterschiede zwischen den LändernDie Entwicklung in den einzelnen europäischen Ländern gestaltet sich recht unterschiedlich. Von den fünf wichtigsten westeuropäischen Märkten geht lediglich in Italien die Nachfrage zurück (-4%). In Deutschland (+5%), Großbritannien (+8%) und Spanien (+17%) steigen die Neuzulassungszahlen. Im von der Wirtschaftskrise gebeutelten Spanien hat allerdings eine staatliche Abwrackprämie die Nachfrage angekurbelt. In Frankreich liegen die Verkaufszahlen auf Vorjahresniveau. Eine lebhafte Entwicklung wurde auf den kleineren Märkten dokumentiert: So steigen in Portugal (+36%) und Griechenland (+42%) die Neuzulassungen deutlich zweistellig, ebenso wie in den neuen EU-Ländern Rumänien (+46%) und Litauen (+21%). Von einem einheitlichen Aufwärtstrend ist der europäische Automarkt noch weit entfernt. Sieben EU-Länder liegen im Mai im Minus, in vielen anderen Ländern ist der Zuwachs mit hohen Rabatten teuer erkauft. In Deutschland ist das Zulassungsplus lediglich auf gewerbliche Anmeldungen zurückzuführen. Die Anmeldungen auf private Käufer sind weiter gesunken. General Motors stagniertSeit Jahresbeginn verkauften die Autobauer in der EU insgesamt 5,43 Millionen Pkw und damit 6,9 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten 2013. Die größten drei Hersteller VW, Peugeot/Citroën und Renault legten jeweils deutlich zu. Die Nummer vier in Europa, die Opel-Mutter General Motors, kommt über eine Stagnation nicht hinaus. Im Mai gibt es für den Hersteller gar einen Rückgang um 6,8 Prozent. "Die aktuellen Wachstumsraten relativieren sich angesichts des massiven Einbruchs in den Vorjahren", sagt Peter Fuß von der Unternehmensberatung Ernst & Young. Betrachtet man die Verkäufe in den heutigen EU-Staaten rückblickend, ist der Mai der zweitschwächste seit 1993 gewesen. Zudem haben die Hersteller in den ersten fünf Monaten fast 20 Prozent weniger Autos verkauft als im gleichen Zeitraum 2008. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |