In Kalifornien erregen Flugblätter Aufsehen: Tesla-Fahrer fanden an ihren Autos Listen mit vermeintlichen Fakten. Die Anti-Tesla-Lobby fordert: Gebt die Autos zurück.
San Francisco – Tesla hat es in Teilen von Amerika nicht immer leicht. Während einige Staaten die Elektro-Mobilität fördern, kappen andere die Leitung: Vor einem Monat mussten zwei Tesla-Showrooms in New Jersey schließen. New Yorks Vorstadthölle hatte den Direktverkauf verboten. Erlaubt sind lediglich Franchise-Händler, die vom Hersteller kaufen und an den Endkunden weiterverkaufen. Nach Texas und Arizona ist New Jersey der dritte US-Bundesstaat, der das Tesla-Vertriebsmodell verbietet. Flugblätter gegen TeslaQuelle: Ryan Block, via Twitter Eine breite Lobby stellt sich gegen den Elektroauto-Hersteller aus Palo Alto. Vor allem Politiker der Republikanischen Partei sprechen sich gegen Tesla aus. Während einer Debatte im Oktober 2012 befürwortete der damalige Präsidentschaftskandidat Mitt Romney zwar Elektromobilität als solche, kritisierte aber die staatliche Unterstützung von Fisker und Tesla. Jene Mittel hätten in die Forschung investiert werden müssen, nicht in eine Firma. Vor einigen Tagen twitterte der Journalist Ryan Block das Bild eines Flugblatts, das in San Francisco aufgetaucht ist. Tesla-Fahrer fanden ein Pamphlet gegen den Hersteller am Scheibenwischer ihres Fahrzeuges. Sie sollen ihr Auto zurückgeben und sich den Kaufpreis erstatten lassen. Wer keinen Tesla sein eigen nennt, möge das Flugblatt einem Tesla-Besitzer aushändigen. Keine Moral und merkwürdige sexuelle OrientierungNeben vielen Theorien über die Geldbeschaffung und Immobiliengeschäfte von Tesla Motors wettert der Autor der Zeilen vor allem gegen Tesla-Besitzer. Verhältnismäßig viele Tesla-Fahrer würden sich betrunken ans Steuer setzen, Drogen nehmen, Risiken eingehen und sich sexuell seltsam verhalten. Wer Tesla fährt, unterstütze außerdem Spionage und habe keine Moral. Hierzu gebe es dutzende Beweise. Tesla, Google, deren Investoren und Politiker würden aber lügen und alles sagen, um das zu verheimlichen. Die Fakten könne man selbst im Internet recherchieren. Anonyme Anschuldigungen ohne QuellenNatürlich sind die „Fakten“ aus der Luft gegriffen. Entgegen den Behauptungen wurde bisher noch kein Todesfall bekannt, der durch einen Tesla S verschuldet wurde. Für das beschriebene Mitwirken an der Afghanistan-Invasion hätte Tesla zwei Jahre früher gegründet werden müssen. Und die bezahlten Medien, die angeblich immer gut über Tesla schreiben, mussten sich bereits öffentlich für Testergebnisse rechtfertigen. Was bleibt ist ein verzweifelter Versuch, den Ruf von Tesla zu schädigen. Und eine amüsante Lektüre voller Fehler. |