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Milliardenschwere Investitionen in drei Porsche-Werke - 1,1 Milliarden Euro für Zuffenhausen, Ludwigsburg und Weissach

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Porsche investiert viel Geld in die Standorte Zuffenhausen, Ludwigsburg und Weissach und verspricht: Bis 2020 wird es keine betriebsbedingte Kündigungen geben.

Ein Mitarbeiter des Porsche-Werkes in Zuffenhausen säubert das Heck eines 911  GT3 RS Ein Mitarbeiter des Porsche-Werkes in Zuffenhausen säubert das Heck eines 911 GT3 RS Quelle: picture alliance / dpa

Stuttgart - Mit milliardenschweren Investitionen will der Autobauer Porsche seine Standorte der Region Stuttgart ausbauen. Bis 2020 sollen etwa 1,1 Milliarden Euro in die Werke Zuffenhausen, Ludwigsburg und Weissach (Kreis Böblingen) fließen, wie die VW-Tochter am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Im Stammwerk Zuffenhausen sollen ein neues Motorenwerk sowie Anlagen zum Karosseriebau und zur Montage entstehen. Der Sportwagen Cayman soll ab August dort gefertigt werden, bisher geschah das in Osnabrück.

Das Investitionsprogramm ist Teil einer Vereinbarung zur Standortsicherung zwischen Management und Betriebsrat. Es sieht zudem vor, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2020 ausgeschlossen werden und Auszubildende nach bestandener Abschlussprüfung unbefristet übernommen werden. Stark belasteten Arbeitnehmern soll zudem ein früherer Rentenbeginn ermöglicht werden.

Wie viele neue Jobs entstehen, ist unklar

Das Management wiederum setzte ein flexibleres Arbeitszeitmodell durch. Die bisher gültige Kernarbeitszeit - eine Art Anwesenheitspflicht von 9.00 bis 15.00 Uhr - wird gekippt. Stattdessen gilt nun eine sogenannte Gleitarbeitszeit von 6.30 Uhr bis 20.00 Uhr. Das heißt: Die Beschäftigten können künftig etwas früher oder etwas später anfangen als bisher.

Arbeitnehmervertreter und Vorstand der Porsche AG zeigten sich zufrieden. "Das Gesamtpaket stimmt", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Uwe Hück. Man habe "mit Investitionen die Standorte und damit die Beschäftigung für die nächsten Jahre abgesichert". Porsche-Chef Matthias Müller verwies darauf, dass man sich Herausforderungen wie der veränderlichen Wirtschaftslage, strengen CO2-Anforderungen und der Digitalisierung stelle. Hierfür stelle man rechtzeitig die richtigen Weichen, sagte Müller.

Wie viele neue Jobs durch die milliardenschweren Investitionen entstehen, ist unklar. Aus Unternehmenskreisen hieß es, man rechne mit "mehreren Hundert neuen Stellen". Seit 2010 hat sich die Belegschaft an den Standorten in etwa verdoppelt. In Zuffenhausen gibt es etwa 7.900 Mitarbeiter, in Weissach 5.100 und in Ludwigsburg 1.500 (Stand Ende 2014). Weltweit hat Porsche etwa 22.400 Mitarbeiter, bis 2020 sollen es 25.000 werden.

Die Gespräche zwischen Betriebsrat und Firmenspitze über die Zukunftsstrategie an den Standorten gehen weiter. Laut "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag) setzt sich Betriebsratschef Hück dafür ein, eine weitere Baureihe nach Zuffenhausen zu holen. "Damit würden über 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen", sagte Hück. "Außerdem müsste nochmals eine Milliarde Euro investiert werden." Bis Herbst will Hück dem Unternehmen seinen Vorschlag zu einer entsprechenden Vereinbarung vorlegen. Bei der neuen Baureihe am Stuttgarter Standort könnte es sich der Zeitung zufolge um einen Elektro-Porsche handeln.

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