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Weltrekord: 173,16 km/h im Rollstuhl - 170 Sachen im AOK-Chopper

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Dieser Rollstuhl fährt schneller als ein Basis-Polo: Zwei Mechaniker von der Isle of Man haben ihn mit Motorrad- und Go-Kart-Teilen zum Weltrekord-Mobil getunt.

Der schnellste Rollstuhl der Welt: Unter grünem Blech steckt ein Motorrad-Motor Der schnellste Rollstuhl der Welt: Unter grünem Blech steckt ein Motorrad-Motor Quelle: Andersons Bodyshop

Jurby Motodrome/Isle of Man – Wir kennen das schnellste Auto, den schnellsten Rasenmäher und das schnellste Fahrrad. Aus England kommt nun ein neuer Rekord: Zwei Schrauber von der Isle of Man haben den schnellsten Rollstuhl gebaut. Guinness-Offizielle stellten auf 400 Metern eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gut 173 km/h fest.

Damit fuhr der umgebaute „Days Strider“ im September 2014 rund 40 km/h schneller als der alte Rekordhalter aus Dänemark. Guinness hat den Rekord jetzt bestätigt.

Der schnellste Rollstuhl: Motorrad-Motor und Go-Kart-Chassis

Genug Dampf für Burnouts: 78 bzw 98 PS im Rollstuhl Genug Dampf für Burnouts: 78 bzw 98 PS im Rollstuhl Quelle: Andersons Bodyshop Bei solchen Geschwindigkeiten erinnert natürlich höchstens das Einkaufskörbchen am Lenker an den ehemaligen Elektrorollstuhl. Laut Weltrekord-Regeln dürfen die Rekordanwärter den Motor verändern oder tauschen. Wichtig: Das Ergebnis muss auf einem im Handel erhältlichen Rollstuhl basieren und dem Original äußerlich ähneln.

„Ähneln“ bedeutet in diesem Fall: Aus der knappen Karosserie dürfen zwei große Endschalldämpfer ragen. Oder eine Wheely-Bar. Schnelle Technik passt nämlich nicht so richtig in den Strider. David Anderson und Mathew Hine haben deshalb nur seine groben Maße als Grundlage genommen. Der Rahmen entstand aus Teilen eines Go-Karts, der Motor stammt aus einem Motorrad.

Anderson und Hine setzten den 600-Kubik-Vierzylinder einer Suzuki Bandit auf den Rahmen. Er treibt über eine Kette mit 78 PS die Hinterachse an. An den Naben stecken Räder von einem Go-Kart – die originalen seien nur bis zu einem Tempo von etwa 13 km/h ausgelegt. Über den Motor spannten die Mechaniker eine selbst gebaute Karosserie aus Blech. Insgesamt schraubten sie etwa sechs Monate an ihrem Projekt.

Der Vierzylinder-Rollstuhl könnte bald auf Straßen fahren

Für den schnellsten Rollstuhl der Welt gibt es natürlich keine Straßenzulassung. Das liegt aber nicht an gesundem Menschenverstand, sondern an Details: Für eine Zulassung in England fehlten bisher Bremsen an der Vorderachse. Die haben Anderson und Hine mittlerweile nachgerüstet.

Anderson sagte uns, dass außerdem mittlerweile ein stärkerer Motor im Eigenbau-Chassis steckt: Die beiden haben einen Suzuki-Motor mit 750 Kubik und 98 PS nachgerüstet. Sie könnten also bald ihren eigenen Rekord brechen.

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