Leaf-Fahrer muss wegen Stromdiebstahl ins Gefängnis -
20 Minuten am Stecker, 15 Stunden im Knast
verfasst am 05.12.2013
20 Minuten an der Steckdose kosten nur wenige Cent. Ein Nissan-Leaf-Besitzer hat die Rechnung mit 15 Stunden Gefängnis bezahlt - für unerlaubtes Laden.
Chamblee/USA – Es ist Samstagvormittag. Kaveh Kamooneh fährt mit seinem elfjährigen Sohn zum Tennistraining. Während er wartet, hängt er seinen Nissan Leaf an eine frei zugängliche Steckdose auf dem Schulgelände. Vom Tennisplatz aus beobachtet der 50-Jährige einen Polizisten, wie er in sein Elektroauto klettert. Der Officer hatte das Auto und vor allem das verdächtige Ladekabel entdeckt und machte sich im Inneren des Autos auf die Suche nach dessen Besitzer.
Elf Tage später klingelt die Polizei
Kamooneh geht zu seinem Auto und spricht den Beamten an. Über den anschließenden Wortwechsel berichten beide Beteiligten sehr unterschiedliche Dinge. Kamooneh sagt, der Polizist habe ihm direkt mit Gefängnis gedroht. Der Beamte sagt, er wollte eigentlich lediglich eine Entschuldigung und das sofortige Beenden des Ladevorgangs.
Sicher ist aber, was elf Tage später passiert. Spät abends, um 20 Uhr, klingeln zwei Polizeibeamte bei Kamooneh an der Türe und verhaften ihn. Der Familienvater muss für rund 15 Stunden hinter Gitter. Für 20 Minuten Strom.
Diebstahl ist Diebstahl
Das klingt ziemlich drastisch, da der geflossene Strom nur wenige Cent wert ist. Doch davon will die Polizei nichts wissen. „Ich bin nicht sicher, wie viel Elektrizität er gestohlen hat, aber das ist auch egal", sagt Sergeant Ernesto Ford dem Nachrichten-Magazin 11 Allive. "Er hat das Gesetz gebrochen und etwas genommen, was nicht ihm gehörte.“
Vor der Verhaftung hat die Polizei sich wohl bei der Schule vergewissert, ob Kamooneh eventuell die Erlaubnis für das Laden des Elektroautos gehabt hat. Hatte er aber nicht. In einem Statement schreibt ein Polizist aus Chamblee, dass der Sohn von Kamooneh die Chamblee Middle School gar nicht besucht. Kamooneh soll selbst Tennisstunden genommen haben.
In jedem Fall ist die Polizei sich keiner Schuld bewusst. Ernesto Ford sagt, er würde Kamooneh jederzeit wieder verhaften lassen.