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Auto-Abgastests auf der Straße: EU definiert Grenzwerte - 2017 kommt die Straßen-AU

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Auf dem Prüfstand stoßen Autos weniger Schadstoffe aus als im Alltag. Ab 2017 gibt es deshalb neue Messmethoden: Die EU hat Grenzwerte für Straßentests festgesetzt.

Derzeit werden Abgase nur auf dem Prüfstand kontrolliert. Ab 2017 gibt es Praxistests Derzeit werden Abgase nur auf dem Prüfstand kontrolliert. Ab 2017 gibt es Praxistests Quelle: dpa/Picture Alliance

Brüssel - Der Rahmen für neue Auto-Abgastests in Europa steht fest. Die Werte, die künftig bei realistischeren Straßentests gemessen werden, dürfen für Dieselfahrzeuge um 50 Prozent höher sein als im Labor. Darauf haben sich Experten der EU-Staaten am Mittwoch in Brüssel geeinigt. Nach Ansicht von Experten wäre Betrug bei den Abgaswerten wie bei Volkswagen in Straßentests schwieriger machbar als im Labor.

EU-Diplomaten bestätigten entsprechende Angaben der Grünen im Europaparlament. Damit werden die Regeln viel strenger als bisher, aber weniger scharf als von der EU-Kommission ursprünglich geplant: Die Brüssler Behörde wollte weniger Abweichungen zwischen Straßen- und Labortests zulassen.

Straßentests für Schadstoffe: Grenzwerte gelten ab 2017

Die Entscheidung ist im Prinzip gefallen, das Europaparlament und die EU-Staaten haben aber noch Prüfrechte. Straßentests für Schadstoffe (sogenannte „RDE-Tests“) sollen ab September 2017 für die Zulassung neuer Fahrzeugtypen relevant werden. Für eine Übergangszeit bis Januar 2019 dürfen diese Autos mehr als doppelt so viel Abgase ausstoßen wie im Labor (110 Prozent mehr).

Ab September 2019 werden die Straßentests für alle Neuwagen relevant. Hier dauert die Übergangsfrist bis Januar 2021. Derzeit werden Pkw nur im Labor getestet. Das ist umstritten, weil die Autobauer sich genau darauf einstellen können und so deutlich niedrigere Abgaswerte erzielen als im normalen Straßenverkehr.

Neue Messmethoden sollen hohe Emissionen erkennen

"Stickoxid-Verschmutzung, vor allem aus Dieselautos, verursacht frühzeitige Todesfälle, Asthma und Geburtsfehler", kommentierte Greg Archer von Transport and Environment. "Es ist schockierend, dass die Regierungen so darauf versessen sind, Autobauern zu gefallen und die gesundheitlichen Folgen dieses unsichtbaren Killers (...) ignorieren."

Die EU-Kommission sprach mit Blick auf das neue Verfahren hingegen von "robusten Testmethoden". Die zuständige EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska hatte am Mittag, vor dem Votum, gesagt, eine Entscheidung müsse dringend fallen. Andernfalls drohe eine Verzögerung um Monate.

Nach Angaben von EU-Diplomaten stimmten nur die Niederlande gegen den Vorschlag, Tschechien enthielt sich. Die Vertreter der übrigen 26 EU-Staaten hätten für die Einigung gestimmt.

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