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Bericht: Verkehrsministerium will CO2-Ausstoß nachprüfen - 30 Modelle sollen auf den Abgas-Prüfstand

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Um in der anhaltenden Abgas-Diskussion Fakten zu schaffen, plant das Verkehrsministerium neue Tests. Laut einem Medienbericht soll bei 30 Modellen nachgemessen werden.

Laut eines Spiegel-Berichts sollen Nachmessungen des Verkehrsministeriums zeigen, dass viele der getesteten Fahrzeuge mehr CO2 ausstoßen als angegeben Laut eines Spiegel-Berichts sollen Nachmessungen des Verkehrsministeriums zeigen, dass viele der getesteten Fahrzeuge mehr CO2 ausstoßen als angegeben Quelle: picture alliance / dpa

Berlin - Im Zuge der Abgasaffäre bei VW hat das Bundesverkehrsministerium bei verschiedenen Automarken nachgemessen. Dabei zeigten 30 Modellen auffällig hohe CO2-Emissionen und verbrauchen damit mehr Sprit als von den Herstellern angegeben. Jetzt sollen weitere Tests der Behörde Klarheit bringen, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf eigene Informationen berichtet. Die Zahlen wurden der Deutschen Presse-Agentur in Branchenkreisen bestätigt.

Update: Das Verkehrsministerium hat mittlerweile selbst bestätigt, dass bei Abgas-Tests im Zuge der Diese-Affäre 30 von 53 untersuchten Autos zu viel CO2 ausgestoßen haben. Das Kraftfahrtbundesamt sei mit weiteren Prüfungen beauftragt, es werde einen umfassenden und transparenten Bericht geben, sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin. Um welche Modelle es sich handel und ob deutsche oder ausländische Autos betroffen sind, sagte sie nicht. Offen blieb auch, wann der Bericht veröffentlicht werden soll.

Anfang Mai hatte das Bundesverkehrsministerium mitgeteilt, zur Klärung möglicher Überschreitungen von CO2-Werten bei Autos weitere Prüfungen anzustellen. Bei Nachmessungen auch bei anderen Herstellern infolge des VW-Abgasskandals hatten zunächst Werte des gesundheitsschädlichen Stickoxids im Fokus gestanden. Es gab aber auch Messungen zum Ausstoß des umweltschädlichen Kohlendioxids (CO2).

Diesel-Zafira soll untersucht werden

Unter den betroffenen Modellen soll sich auch ein Dieselmodell des Opel Zafira befinden. Der "Spiegel" und das ARD-Magazin "Monitor" hatten in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe bereits vor einer Woche Recherchen vorgelegt, die auf möglicherweise illegale Abschaltvorrichtungen bei der Abgasreinigung neuester Opel-Dieselmodelle hindeuten. Opel weist die Vorwürfe zurück.

Der Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer äußerte erneut Kritik an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). "Statt das Thema weiter auszusitzen und damit das Schummeln der Autoindustrie zu decken, muss Dobrindt endlich reinen Tisch machen." Dobrindt sei gefragt, die notwendigen gesetzlichen Regelungen für saubere Autos zu schaffen und Klarheit in den Skandal zu bringen.

Experten wie der Abgas-Tester Axel Friedrich sind sich seit langem sicher, dass viele Autos nicht nur bei Stickoxid-Werten, sondern auch bei Treibhausgas CO2 viel mehr ausstoßen als angegeben. "Die CO2-Untersuchungen ergeben im Mittel Abweichungen von 40 Prozent, an den Spitzen von 72 Prozent", hatte Friedrich, der für Umweltschutzorganisationen eigene Prüfungen durchführt, Anfang Mai der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Weder diese deutliche Überschreitung noch große Unterschiede zwischen den Herstellern seien nur durch die Bedingungen im Straßenbetrieb erklärbar.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte die Kritik zurückgewiesen. Es gebe abseits der Manipulationen bei Volkswagen keine illegalen Praktiken. Für die Differenz zwischen den Ergebnissen auf dem Prüfstand und den Werten auf der Straße gebe es mehrere Gründe. Das Nutzungsverhalten des Autofahrers wirke sich erheblich auf Verbrauch und Emissionen aus: "Wer viel im Gebirge unterwegs ist, öfter einmal schneller auf der Autobahn fährt oder viele Komfortfunktionen nutzt, verbraucht mehr als andere." Zudem würden viele Technologien zur CO2-Reduzierung auf dem Prüfstand stärker wirken als auf der Straße.

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