Volkswagen hat am späten Freitag Abend zugegeben, bei ca. 800.000 Autos falsche Angaben zum CO2-Ausstoß gemacht zu haben - mehr als die Hälfte davon sind aus dem Modelljahr 2016
Wolfsburg - Volkswagen hat vor allem bei Neuwagen falsche CO2-Angaben gemacht. Von den insgesamt etwa 800 000 bekannten Fällen geschönter Daten zum Ausstoß des Treibhausgases erstreckt sich konzernweit mehr als die Hälfte (rund 430 000) auf Fahrzeuge aus dem Modelljahr 2016, die teils schon bei den Händlern stehen. Das teilte VW am späten Freitagabend in Wolfsburg mit. Geprüft werde auch, ob ältere Modelle mit zu niedrig angegebenen CO2-Werten unterwegs sind. Kunden können sich auf der Internetseite www.volkswagen.de/info informieren, ob ihr Auto betroffen ist. Dazu muss die FIN-Nummer eingegeben werden. Der Absatz der VW-Kernmarke schwächelt angesichts des parallelen Skandals um manipulierte Stickoxid-Werte bei Dieselwagen unterdessen weiter. Im Oktober verkaufte der Konzern mit 490 000 Autos weltweit 5,3 Prozent weniger Fahrzeuge seiner Hauptmarke als ein Jahr zuvor. Der neue Markenchef Herbert Diess sieht aber noch keine Gefahr für Jobs in der Stammbelegschaft, wie er der Deutschen Presse-Agentur in einem Doppel-Interview mit Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte. Trotz der schwierigen Lage habe Europas größter Autobauer aktuell keine Verkaufsschwierigkeiten, betonte Osterloh auch in der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe): "Wir haben im Moment vielleicht ein Diesel-Problem, aber keine Absatzkrise. Jobs werden nur dann abgebaut, wenn wir weniger Autos verkaufen." Quelle: DPA |