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Classic Driving News

50 Jahre Volkswagen Typ 3

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In den 1950ern stand Volkswagen noch eher für ein Modell - den Käfer – als für eine Marke. Zwar machte der Wolfsburger Konzern mit dem Kleinwagen gute Zahlen, aber ab Mitte des Jahrzehnts fühlte man, dass das nicht mehr ausreicht.

In Wolfsburg wollte man auch Kunden an die Marke binden, die dem Käfer sozusagen entwachsen waren. Man wollte den Schritt in die Mittelklasse. Schließlich freuten sich die Deutschen über Vollbeschäftigung und höhere Einkommen, und das Auto wurde für immer mehr Bundesbürger zuerst zu einem Alltagsgegenstand und dann auch zu einem Statussymbol.

So kam man bei Volkswagen auf die Idee, ein Mittelklasseauto zu bauen, das den Käfer ergänzen sollte. Eleganter sollte es sein und größer, aber weiterhin mit luftgekühltem Boxer im Heck.

Radstand vom Käfer, aufgebohrter Boxer

Die Entwickler stellten die größere Karosserie auf den gleichen Radstand wie den Käfer, auch gibt es nur zwei Türen. Heute würde man eventuell sagen, die Modelle teilten sich die Plattform. Das stimmt so allerdings nicht, der Grund war eher, dass der Typ 3 auf die gleichen Montagebühnen und -Gruben passen musste. Den aufgebohrten Boxer bezeichnet VW als „Flachmotor“. Der auf 1,5 Liter vergrößerte Hubraum verhilft dem Typ 3 zu 45 PS. Das Getriebe wird an die Kurbelwelle angeflanscht.

Durch den flachen Heckmotor bietet der Volkswagen Typ 3 nicht nur einen, sonder zwei Kofferräume, nämlich zusätzlich zum vorderen Gepäckfach einen weiteren über dem Heckmotor. Als Volkwagen 1500 wird der Wagen schließlich auf der IAA 1961 vorgestellt.

Variant mit zwei Kofferräumen

Parallel zur Limousine entwickelten die Wolfburger einen "Kombinationskraftwagen" mit umklappbarer Rücksitzbank. Auch diese Variante namens Variant verfügt über die zwei Kofferräume und dürfte damit an Raumvariabilität auch viele heutige Autos übertreffen. Für Familien und Handwerker war das ein attraktives Angebot.

1963 erscheint der 1500 S. Mit Doppelvergasern entlockt VW dem Motor schwindelerregende 54 PS. Damit, so die VW-Literatur, traute man sich dann auch schon mal auf die Überholspur. 1965 wurde das leistungsgesteigerte Modell mit einem auf 1,6 Liter vergrößerten Hubraum versehen, die Leistung bleib aber bei 54 PS. Das Einstiegsmodell mit 45 PS hieß nun 1600 A. Ab 1967 war der Typ 3 auch mit Dreigang-Automatik lieferbar.

Im gleichen Jahr bringt Volkswagen eine Schräghecklimousine auf den Markt, die ursprünglich das Stufenheckmodell ablösen sollte. Aufgrund der weiterhin guten Verkaufszahlen bleiben aber alle drei Karosserien im Programm. Ein von Karmann in Osnabrück bereits fertig entwickeltes viersitziges Cabrio stoppte die Chefetage in letzter Sekunde.

Facelift 1969

1969 erhielt der VW Typ 3 ein, heute würde man sagen, Facelift. Die Front wurde steiler, was den Kofferraum vergrößerte und außerdem auch schon einen Ausblick auf die kantigen VW-Designs der 70er Jahre erlaubt. Zudem ließ man nun jede Menge Chrom weg. Bereits ein Jahr davor gab es - allerdings nur gegen Aufpreis – eine elektronisch gesteuerte Kraftstoffeinspritzung, die bei gleicher Leistung den Verbrauch senken sollte.

Im Sommer 1973 stellte VW die Produktion ein und den Nachfolger vor: Von nun an hieß Volkswagens Mittelklassemodell Passat. Vom Typ 3 verkaufte man knapp 2,6 Mio. Stück. Fast die Hälfte davon waren Variants.

Zweites Leben in Südamerika

Wie auch der Käfer, lebte auch der VW Typ 3 in Südamerika weiter: Von 1968 bis 1980 wurde in Brasilien ein VW 1600 gebaut, der vom deutschen Typ 3 vor allem den Motor übernahm. Das Fahrgestell stammte vom Käfer, allerdings mit verbreiterten Bodenplatten. So konnten die Brasilianer auch 4 Türen unterbringen. Ab 1974 wurde das Modell in Südamerika parallel zum neuen, moderneren Passat verkauft. 1980 war dann endgültig Schluss.

In diesem Jahr feiert der Volkswagen Typ 3 seinen fünfzigsten Geburtstag.

(bs)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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