Bei uns bringt die Pizza eine klapprige Vespa oder ein verbeulter Twingo. Nicht so in den USA: Dort hat eine Pizzakette jetzt das ultimative Liefermobil vorgestellt.
Ann Arbor/USA - Wenn wir ehrlich sind, so richtig begeistern kann uns Deutschlands Pizzaservice-Kultur nicht. Das beginnt schon bei der Anlieferung mit klapprigen Motorrollern oder verbeulten Kleinwagen. Solche Liefermobile gibt es zwar auch im Mutterland der Lieferpizza, den USA. Doch nun will der Pizza-Gigant "Domino's Pizza" mit einem speziellen Liefermobil zeigen, wie es richtig geht. Für viel Wendigkeit und niedrige Unterhaltskosten basiert der "Ferrari" unter den Pizza-Autos auf dem Kleinstwagen Chevrolet Spark. Bis auf den Fahrersitz rissen die Innenausstatter alles aus dem Chevy, was man nicht zum Ausliefern von Pizza braucht. Stattdessen montierten sie jede Menge rutschfreie Ablagen und Staufächer sowie einen Wärmeofen mit seitlichem Zugang. All das soll ausreichen, um auch große Bestellungen, beispielsweise von Firmen, in das kleine Auto zu verladen. Quelle: Domino's DXP Bis zu 80 Pizzen plus Salate und Softdrinks kann der „Domino Delivery Expert“ transportieren. Der mobile Wärmeofen sorgt während der Auslieferung dafür, dass die Pizzen heiß und knusprig beim Besteller ankommen. Während das Auto auf den liefernden Fahrer wartet, leuchtet ein Schild auf dem Dach. Außerdem beleuchtet eine LED den Fußraum vor der Ladezone. Entwickelt vom EV1-VaterDie Idee zu dem speziellen Liefermobil entstand in einem Crowdsourcing der US-Firma Local Motors. 2014 sorgte der Autobauer aus Phoenix mit dem ersten Auto aus dem 3D-Drucker für Aufsehen. Die Arbeit am „ultimativen Pizza-Auto“ begann schon vor drei Jahren. An der Ideensammlung beteiligten sich insgesamt 385 Designer. Ein Auto wurde daraus, als Domino’s den Entwicklungs-Zulieferer Roush und den ehemaligen GM-Entwickler Kenneth R. Baker anheuerte. Baker gilt als Vater des legendären Elektroautos EV1. Elektrisch fährt der Spark trotzdem nicht: Unter der Haube stecken ein 1,2 Liter-Vierzylinder (85 PS) und ein CVT-Getriebe. Nun ist es in Amerika und bei der Fast-Food-Kette Domino’s üblich, dass Pizzaboten mit ihrem Privatauto fahren. Aber: Immerhin 100 Stück des Liefermobils will die Pizzakette innerhalb von drei Monaten bauen und dann an 25 Standorten in den USA einsetzen. In jeder Stadt fand man einen Chevrolet-Händler, der den Service inklusive Wartung der Sondereinbauten übernimmt. Ob auch deutsche Pizzadienste (Domino's unterhält bei uns einige Filialen) mal auf so eine Idee kommen? Dann könnte man ja mal wieder zu Hause essen. Mahlzeit. |