Ab 2013 gilt die nächste Stufe des Handels mit Emissionsrechten. Automobilhersteller müssen dann auch für Klimaschäden aus der Herstellung der Fahrzeuge zahlen. Dadurch kommen erhebliche Mehrkosten auf die Branche zu. Auch Energiekonzerne und Rohmaterialhersteller, die die Automobilwerke beispielsweise mit Stahl, Aluminium oder Kunststoff beliefern, müssen dann jede Tonne CO2 teurer bezahlen als bisher. Besonders große Sorgen müssen sich dabei möglicherweise Zulieferbetriebe machen, bei denen die zusätzlichen CO2-Ausgaben die operativen Gewinne übersteigen. Golf müsste 230 Euro teurer werden Wie das Wirtschaftsmagazin 'Capital' meldet, bedeuten die Mehrkosten aus dem Klimaschutz, genauer gesagt dem Emissionsrechtehandel, für die Modellpalette von Volkswagen Mehrkosten von 1,3 Milliarden Euro. Auf den einzelnen Pkw herunter gerechnet, müsste ein VW Golf dann beispielsweise um 230 Euro teurer werden. Premium-Hersteller mit dem Produktions-Volumen von etwa BMW müssen rund 460 Mio. Euro Mehrausgaben einplanen. Diese Berechnungen setzen allerdings voraus, dass die jeweiligen Betriebe es nicht schaffen, ihre Energieverbräuche zu senken. Weitere Kostensteigerungen bis 2025 In der EU gibt es seit 2005 ein gesetzlich geregeltes Stufenmodell zur Einführung des Handels mit Emissionsrechten. Derzeit können die EU-Staaten bis zu zehn Prozent ihrer Zertifikate versteigern. Deutschland verkauft momentan 8,8 Prozent der Zertifikate über die Börse. In der dritten Stufe ab 2013 wird sich der Anteil der zu versteigernden Zertifikate dann von 10 auf 20 Prozent erhöhen. Danach wird diese Quote stufenweise erhöht, bis 2025 dann 100 Prozent der Emissionsrechte versteigert werden sollen. Die EU will so die im Kyoto-Protokoll von 1997 verabredeten Ziele bei der Verminderung des CO2-Ausstoßes umsetzen. (bmt)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 18.01.2011
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