Im Sommer will die Polizei die erste deutsche Streckenradar-Teststrecke einschalten. In Niedersachsen wird dann für 18 Monate das Blitzen per "Section Control" getestet.
Hannover - Lange hat es gedauert. Datenschutzbedenken haben das Anschalten der längst fertiggestellten, ersten deutschen Versuchsstrecke für Geschwinigkeitsmessungen über eine längere Distanz immer wieder hinausgezögert. Nun soll das Pilotprojekt in diesem Sommer starten. Auf der Bundesstraße B6 in Niedersachsen, zwischen Gleidingen und Rethen, wird künftig auf einem drei Kilometer langen Teilstück die Durchschnittsgeschwindigkeit vorbeifahrender Autos gemessen. Das meldet die „Süddeutsche Zeitung“. In Nachbarländern wie den Niederlanden und Österreich werden Raser schon länger per „Section Control“ überführt. Dabei knipst eine Blitzeranlage jeden Verkehrsteilnehmer zweimal: Einmal beim Einfahren in die Kontrollzone, und dann wieder beim Ausfahren. Aus der Zeit und der Strecke errechnet die Software, ob ein Tempoverstoß vorliegt. Nur wenn das der Fall ist, werden die Daten gespeichert. Bußgelder erst nach der TestphaseBußgelder sollen dennoch erst nach der 18-monatigen Testphase fällig werden. Wenn das Ergebnis überzeugt, könnten ähnliche Anlagen bald auch in anderen Bundesländern stehen, so die Zeitung. Die Bedenken der Datenschützer, zum Beispiel bezüglich der Verschlüsselung bei der Datenübertragung, seien geklärt. Von dem Streckenradar erhofft sich die Polizei einen deutlichen Unfallrückgang. Dies sei in Nachbarländern nach Einführung von Kontrollabschnitten in Österreich oder Italien so eingetreten. Auch die noch gar nicht eingeschaltete Anlage in Niedersachsen soll laut der „Süddeutschen Zeitung“ bereits einen disziplinierenden Effekt besitzen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sei gesunken, und schwere Unfälle habe es seit einem Jahr gar nicht mehr gegeben. Quelle: Süddeutsche Zeitung |