Im VW-Diesel-Skandal hat die Staatsanwaltschaft konkrete Verdächtige bei Bosch im Visier. Sie ermittelt wegen Beihilfe zum Betrug bei dem Zulieferer.
Stuttgart - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat konkrete Beschäftigte bei Bosch im Visier. Im Zuge der Ermittlungen gegen den Autozulieferer wurde gegen drei Mitarbeiter ein Verfahren eingeleitet. Es geht um den Anfangsverdacht der Beihilfe zum Betrug bei einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung an VW-Fahrzeugen. Das teilte ein Behördensprecher am Donnerstag mit. Bei den Verdächtigen handele es sich um Führungskräfte mit Personalverantwortung. Der hierarchisch höchste Beschuldigte gehöre dem mittleren Management an. Ein Bosch-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir kooperieren mit den Behörden." Nähere Angaben wollte er nicht machen. Bosch hatte Software an VW geliefert, mit der der Wolfsburger Autobauer die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen manipulierte. Seit dem Herbst 2015 prüfen die Stuttgarter Strafverfolger im VW-Skandal auch gegen Bosch-Mitarbeiter den Verdacht auf Beihilfe zum Betrug. Die Gruppe "Diesel" besteht aus vier Staatsanwälten. Es sei nicht auszuschließen, dass sich im Zuge der weiteren Ermittlungen der Kreis der Beschuldigten erweitere, fügte der Behördensprecher hinzu. Auch im Zuge der Ermittlungen gegen Daimler wird bei Bosch wegen der möglichen Beihilfe ermittelt.
Quelle: dpa |