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Ratgeber: Pollenfilter im Auto - Aktivkohle gegen Heuschnupfen

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Heuschnupfen im Auto nervt – und kann gefährlich werden. Pollenfilter sollen die Luft im Auto sauber halten. Moderne Teile mit Aktivkohleschichten helfen Allergikern aus.

Viele Autofahrer lassen den FIlter bei der Inspektion tauschen. Für Allergiker epmfiehlt sich jedoch ein häufigeres Intervall Viele Autofahrer lassen den FIlter bei der Inspektion tauschen. Für Allergiker epmfiehlt sich jedoch ein häufigeres Intervall Quelle: Bosch

Von Wolfgang Gomoll

München - Pollenflugzeit bedeutet für viele Autofahrer Leidenszeit. Im Auto sorgen moderne Pollenfilter mit einer Aktivkohleschicht für saubere Luft und verhindern juckende Augen. Wie oft man die unsichtbaren Saubermänner auswechseln sollte und was beim Tausch zu beachten ist, verrät unser Ratgeber.

Heuschnupfenanfälle während der Autofahrt – eine schleimige Angelegenheit, die außerdem gefährlich ist. Wer die Augen bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h nur für eine halbe Sekunde schließt, legt knapp 14 Meter im Blindflug zurück. Nicht auszumalen, was geschieht, wenn sich in diesem Moment ein Hindernis auf der Fahrbahn befindet.

Der ADAC rät, den Filter nach spätestens 15.000 Kilometern zu wechseln Der ADAC rät, den Filter nach spätestens 15.000 Kilometern zu wechseln Quelle: Bosch Um das zu verhindern, hat die Automobil-Industrie vor rund 30 Jahren den so genannten Pollenfilter oder Klimafilter erdacht. Wie der Name schon sagt, säubert der Filter die Luft von Substanzen, die allergische Reaktionen hervorrufen – als letzte Bastion gegen Gerüche, Kraftstoffpartikel oder Pflanzenpollen.

Denn wenn man über die Straßen flitzt, saugt das Auto wie ein gigantischer Staubsauger beinahe alles auf, was sich in der Luft befindet. Abgase von vorausfahrenden Fahrzeugen, Dieselpartikel, Feinstaub oder Blütenpollen.

Ein Fußballfeld im Teelöffel

Herkömmliche Filter bestehen aus drei Lagen. Die erste siebt grobe Partikel aus, die mittlere besteht aus Mikrofaser und hindert selbst kleinste Elemente mit einem Durchmesser von 0,0025 Millimeter, die in die Lunge gelangen können, am Weiterkommen. Diese Schicht ist elektrostatisch aufgeladen und saugt die Kleinstteile förmlich aus der Luft. Den Abschluss bildet eine Schutzschicht.

Moderne Luftfilter haben zusätzlich noch eine "Aktiv-Kohleschicht", die einen großen Unterschied macht. Denn sie extrahiert auch Gerüche und Gase. Dieses Element des Filters besteht aus zerkleinerten Kokosnussschalen, die der Struktur eines Schwamms ähneln. Durch diesen Kunstgriff entsteht eine sehr große Oberfläche: Ein Teelöffel Aktivkohle entspricht in etwa der Fläche eines Fußballfeldes.

Wer also nicht unbedingt die Treibstoffsorte des Vordermanns erschnüffeln will, sollte sich einen solchen Filter zulegen. Die Umrüstung ist bei den meisten Fahrzeugtypen problemlos, da die zusätzliche Lage die Dicke des Filters nur geringfügig verbreitert. Wer handwerklich etwas begabt ist, kann diesen Austausch selbst vornehmen.

Wechsel alle 15.000 Kilometer

Je nach Modell dauert der Wechsel zwischen zehn und 20 Minuten. Tipps zum Wechsel gibt es auf MOTOR-TALK zuhauf. Aber: Ähnlich wie bei Ölfiltern sollte man beim Innenraumfilter nicht den Fehler machen, auf vermeintlich günstige Angebote zurückzugreifen. Namhafte Hersteller wie Bosch oder Mahle bieten für viele gängige Fahrzeuge die passenden Filter an. Die Kosten bewegen sich zwischen 15 und 30 Euro.

Natürlich kann man auch bei Verkaufsplattformen wie eBay zuschlagen, sollte sich aber das Angebot, den Hersteller und die Herkunft des Verkäufers genau anschauen. Auch bei Autoteilen gibt es Billig-Kopien aus Fernost, die ihren Zweck nur unzureichend erfüllen.

Der ADAC empfiehlt, den Klimafilter mindestens einmal pro Jahr oder alle 15.000 Kilometer zu wechseln. Allergiker sollten diesen Wert sogar halbieren. Der beste Zeitpunkt zum Wechsel ist direkt vor dem Frühjahr, da die kalten Monate im Herbst und Winter den Filter stärker belasten. Außerdem beginnt im Frühjahr die Pollenflug-Saison - Alarmstufe rot für Allergiker.

Verminderter Luftfluss = Filter dicht

Spätestens, wenn der Filter seinen Dienst nicht mehr einwandfrei verrichtet, sollte man handeln. Untrügliche Zeichen dafür sind ein deutlich verminderter Luftfluss und eventuell auch störende Gerüche. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein empfiehlt es sich, auch die Sitze, die Teppiche und andere Innenraum-Oberflächen regelmäßig zu reinigen.

Während der Fahrt sollten zur Heuschnupfenzeit die Fenster geschlossen und die Klimaanlage angeschaltet sein. Aber auch bei den Saubermännern im Auto geht die Entwicklung weiter: Audi baut ab Mitte des Jahres neue Filter ein, die die Allergene noch wirksamer neutralisieren sollen.

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