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Renault Mégane R.S. Trophy 275: Erste Fahrt - Alcantara am Rücken, Titan im Ohr

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Der schnellste Kompaktwagen auf dem Ring ist wieder ein Renault: Der Mégane R.S. Trophy-R umrundete die Nordschleife in 7:54 Minuten. Erste Fahrt im Basismodell.

Die zivile Version des Rekordhalters: Der Renault Mégane R.S. Trophy 275 entspricht weitestgehend dem Trophy-R Die zivile Version des Rekordhalters: Der Renault Mégane R.S. Trophy 275 entspricht weitestgehend dem Trophy-R Quelle: Renault

Nürburg – Acht PS sollen zehn Sekunden holen. Eine mutige Gleichung, die Renault aufgestellt hat. Seit dem Nordschleifen-Rekord des Seat Leon Cupra arbeiten die französischen Ingenieure an einer schnelleren Version des Mégane R.S. Trophy. An einer, die den Rekord zurück nach Frankreich holt. Eine, die die eigene Bestzeit von 8:07,97 Minuten um mindestens zehn Sekunden unterbietet.

Der Serien-Trophy bekommt ein Cup-Fahrwerk mit Öhlins-Dämpfern Der Serien-Trophy bekommt ein Cup-Fahrwerk mit Öhlins-Dämpfern Quelle: Renault Jeder Ring-Kenner weiß, dass marginale Mehrleistung in der Eifel kaum genügt. Deshalb schmeißt Renault 100 Kilogramm überflüssiges Gewicht aus dem Kompakten, flanscht eine Titan-Auspuffanlage von Akrapovic an den Katalysator und stimmt die Öhlins-Dämpfer des Cup-Fahrwerks auf die Grüne Hölle ab. Das Ergebnis heißt Mégane R.S. Trophy-R, rollt auf Michelin Semi-Slicks in 19 Zoll und rast auf der Nordschleife vier Sekunden schneller als der Seat – insgesamt also fast 14 Sekunden schneller als der ehemals schnellste Mégane.

Renault Mégane R.S. Trophy 275: Straßen-Version des Rekord-Mégane

Großen Sport gibt es bei Renault nur in homöopathischen Dosen. Der Hersteller verkauft den Trophy-R nur 250 Mal in Europa, davon 27 Exemplare in Deutschland. Eine zivile Version des Renners soll häufiger auf Straßen und Rennstrecken fahren. Die verzichtet auf das R im Namen und auf einen Teil der Gewichtsoptimierung: Im Renault Mégane R.S. Trophy gibt es eine Rückbank, aber leichte Schalensitze. Die Bremse schrumpft um einen Zentimeter und an den Achsen drehen sich Bridgestone-Straßenreifen in 18 Zoll.

Erste Fahrt im neuen Sportler: MOTOR-TALK-Redakteur Constantin Bergander im Renault Mégane R.S. Trophy 275 Erste Fahrt im neuen Sportler: MOTOR-TALK-Redakteur Constantin Bergander im Renault Mégane R.S. Trophy 275 Quelle: MOTOR-TALK Auf dem Papier wirkt sich das kaum aus. Die R-Version beschleunigt zwei Zehntelsekunden flinker auf Tempo 100, fährt aber genauso schnell (255 km/h) und ist genauso durstig (7,5 Liter pro 100 Kilometer). Dafür kostet er mit knapp 34.000 Euro etwa 6.000 Euro weniger als der Rekordhalter.

Schön laut: Akrapovic-Titanauspuff am Mégane Trophy

Die schönste Gemeinsamkeit hängt unter den Autos: Die Akrapovic-Titan-Auspuffanlage darf auf der Straße so laut röhren wie auf der Rennstrecke. Im Innenraum lässt ein angenehmer Bariton die Trommelfelle schwingen, ganz ohne synthetischen Krimskrams an der Spritzwand. Neben dem Mégane stellt sich automatisch die Frage, wie Renault diese Anlage am TÜV vorbeischmuggeln konnte: Ein zentrales Endrohr brüllt, pfeift und knallt so schön ungehobelt, dass es dem Prüfingenieur die Zehnägel umkrempelt.

Im Innenraum verleiten Sportlenkrad und –sitze mit Alcantara-Bezug den Fahrer zur Kurvenhatz. Alles fühlt sich nach Rundstrecke an, von der tiefen, helm-tauglichen Sitzposition bis zum Indikatorstreifen auf dem Volant.

Rekord-Technik im Basis-Trophy

Die Akrapovic-Titanauspuffanlage mit Carbon-Endrohr macht großartigen Renn-Sound Die Akrapovic-Titanauspuffanlage mit Carbon-Endrohr macht großartigen Renn-Sound Quelle: Renault Motor und Fahrwerk stammen unverändert von der R-Version. Das Seriengetriebe ist minimal kürzer abgestuft. Die mechanische Differenzialsperre fängt 273 PS und 360 Newtonmeter am Kurvenausgang sauber ein und kapituliert erst vor betont aggressiven Manövern. Leider fehlten im Testwagen noch die Stoßdämpfer von Öhlins.

Insgesamt fällt es kaum auf, dass dem Trophy-Mégane ein paar Details zum Rekord-Auto fehlen. Er stellt seine Nordschleifen-Gene offen zur Schau und fühlt sich aggressiver an als der Leon Cupra. Das liegt vor allem an Sound und Sitzen, aber auch an der Leistungsentfaltung des Motors.

Bisher hat Seat noch keinen weiteren Rekord-Versuch auf der Nordschleife angekündigt. Honda verspricht aber seit einigen Jahren, bald den schnellsten Fronttriebler auf der Nordschleife zu liefern. Bis dahin seht Ihr den schnellsten Kompakten in diesem Video:

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