Nicht 149 oder Milano wird der neue Kompakte von Alfa Romeo heißen, sondern Giulietta. Premiere feiert der 147-Nachfolger auf dem Genfer Salon im kommenden März, erste Bilder gibt es schon jetzt. Sie dürften den Alfa-Freunden gefallen. Die Giulietta der Neuzeit sieht exakt so aus, wie man sie sich - unter anderem Namen - vorgestellt hat: Entstanden ist eine Mischung aus den Konzernbrüdern von Fiat und Lancia, die edler wirkt als der Bravo und kompakter und weniger verspielt als der Delta. Mit 4,35 Metern Länge ist die Giulietta zwar noch immer deutlich länger als ein VW Golf, hält aber einigen Respektabstand zum Delta mit seinem 4,52 Metern oder auch dem neuen Opel Astra, der sich immerhin 4,42 Meter lang streckt. Die Breite liegt mit 1,80 Metern auf dem Niveau der Mitbewerber, die Höhe mit 1,46 Metern etwas darunter - schließlich will ein Alfa, mehr noch als Modelle anderer Hersteller, sportlich erscheinen. Die Giulietta-Linienführung vereine eine aggressive Personalität mit einer ausgesuchten Eleganz der Formen, fabuliert Alfa. Tatsächlich wirkt das Design augenscheinlich der ersten Bilder durchaus gelungen - weil es kaum aggressiv, aber durchaus sportlich wirkt, und weil es sauber gezeichnet erscheint. Alfa setzt weiterhin auf den eigentlich gealterten Gag des "versteckten" hinteren Türgriffs, der optisch ein Coupé vortäuschen soll, und der ganz nebenbei dafür sorgt, dass es kein drittes Seitenfenster wie bei den Konzernbrüdern gibt, was dem Auto einen kompakten wirkenden Auftritt sichert. An der Front fallen die LEDs in den Scheinwerfern für das Tagfahrlicht auf. Das nach wie vor asymmetrisch montierte Nummernschild sorgt für die gewisse Extraportion Individualität und erinnert daran, wie sehr man sich an die an sich hässlichen Kennzeichen gewöhnt hat. Die Seitenansicht wird bestimmt von einer geschwungenen Linie auf Höhe des Türgriffs, die sich aber im Vergleich mit manch anderen Sicken der Konkurrenz angenehm zurückhält. Merkmale des Hecks sind die breiten, geteilten Leuchteinheiten, die jedenfalls teilweise mit LEDs bestückt sind, der markante Dachkantenspoiler und der schwarze Diffusor-Einsatz in der Heckschürze. Das bisher einzige Innenraum-Foto lässt sich noch keine allzu großen Rückschlüsse auf das Ambiente zu. Erkennbar ist ein horizontal betontes Armaturenbrett, das sich im Bereich der Mittelkonsole Richtung Schaltknauf schwingt. Wie auch bei Bravo und Delta wird es ein Glasdach geben. Der Kofferraum fasst 350 Liter. Motorseitig ist die Alfa Giulietta zum Start mit vier Aggregaten lieferbar, die allesamt per Turbolader beatmet werden und bei kurzen Ampelstopps der Effizienz zuliebe automatisch pausieren. Die MultiAir-Benziner leisten aus 1,4 Litern Hubraum 120 und 170 PS, die Diesel kommen auf 105 PS (1,6 JTDM) bzw. 170 PS (2,0 JTDM). Später wird die Baureihe um den 1,8 TBi mit 235 PS in Verbindung mit der exklusiven Ausstattung "Quadrifoglio Verde" erweitert. Wie bereits beim MiTo ist die Fahrdynamikregelung "Alfa DNA" serienmäßig in allen Versionen. Sie erlaubt die Änderung der Abstimmung von Motor, Lenkung, ESP und des elektronischen Differentials Q2 in drei Modi. Genaue Daten und auch Preise hält der Autobauer noch unter Verschluss. Sollte die Giulietta in natura im Allgemeinen und im Vergleich zum 147 im Speziellen genauso gut wirken wie auf den Fotos, dürfte Alfa einige Freude mit ihr haben. Das hat der historische Name auch verdient.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 02.12.2009
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