Der kleine Kompaktwagen hatte es von Anfang an nicht leicht: Es galt, die übergroßen Fußstapfen des imageträchtigen Vorgängers – des berühmten Alfa Romeo Alfasuds – der 1983 schon leicht verrostet aus dem Bestand genommen wurde – auszufüllen. Dabei setzte man bei Alfa Romeo vor allem auf ein neues Design: Fortschrittlicher, schnittiger und sportlicher sollte er sein und so entlehnte man den Namen des „Neuen“ eben auch vom Alfa Romeo Tipo 33/2, einer Rennwagen-Serie des italienischen Herstellers aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Zunächst wurde das Modell als fünftürige Limousine mit Fließheck angeboten, designed von Ermanno Cressoni. Das innovative Auftreten des kleinen Flitzers, dessen Äußeres den Zeitgeist perfekt widerspiegelt – wenn auch der Zahn der Zeit in Form von Rost auf Dauer an der Karosserie nagte (ein damals weit verbreitetes Problem bei italienischen Autos) – nahm viele Käufer, nicht nur in Italien, gleich für den kompakten Familienwagen ein. Die Tatsache, dass unter der Haube fast alles beim Alten geblieben war, störte angesichts des kraftvollen 1,3 Liter Boxenmotors mit einer Leistung von 79 PS erst einmal niemanden. Über die gesamten elf Jahre Produktionszeit (von 1983 bis 1994) wurde der Alfa Romeo 33 außerdem immer wieder einmal aufgemotzt und mit verbesserter Leistung auf den Markt gebracht.
Ab 1984 bot Alfa Romeo, zusätzlich zum Kompaktwagen, noch eine Kombi-Version an. Dieser prägte später die aus dem amerikanischen entlehnte Bezeichnung „Sportwagon“, da Alfa Romeo mit diesem Modell wagte, was später dann auch bei „den Großen“ wie BMW oder Audi durchgesetzt wurde: Der Kombi erhielt ein neues Image. Es ging beim Alfa Romeo 33 nicht mehr primär um Ladekapazitäten und Zweckdienlichkeit, sondern auch um Sportlichkeit und Stil. Dieser Kombi, der teilweise genau wie die Kompaktwagenversion sogar mit Allradantrieb ausgestattet wurde, entstammte dem Design-Talent von Pininfarina. 122.366 Exemplare der fast 1 Millionen Wagen, die während der gesamten Produktionszeit vom Band liefen, waren Kombis. Diese Zahlen zeugen, trotz aller Widrigkeiten, von der enormen Beliebtheit des Alfa Romeos 33.
Wie die Motorisierung und die Technik, so unterlief auch das Äußere des Alfa Romeo 33 diverse „Facelifts“. Der Wagen entwickelte sich in alle Richtungen weiter, er wurde noch sportlicher und schnittiger, gleichzeitig aber auch sicherer und eleganter, so dass die anvisierte Zielgruppe ständig erweitert wurde.
Heute wird der Alfa Romeo 33 oft als unscheinbar und gewöhnlich wahrgenommen, doch damit tut man diesem kleinen Flitzer Unrecht – ja, man unterschätzt ihn geradezu! Schließlich ist er heute, zusammen mit dem Alfasud, produktionszahlenmäßig das beste Pferd im Stall von Alfa Romeo.
Daten:
Produktionszeitraum: 1983-1994
Versionen: Fließheck, Kombi
Vorgänger: Alfa Romeo Alfasud
Leergewicht: 915-1065 kg
Leistung: Urmodel: 79 PS
Quelle: AutomaTick