Im Mai wurden in den USA 1,6 Millionen Autos verkauft. Fast alle Hersteller profitierten von dem Zuwachs, selbst der von Rückrufen gepeinigte Autobauer GM. Nur VW verlor.
Detroit/Herndon – Unverhoffter Aufwind: Der US-Automarkt hat im Mai entgegen aller Erwartungen deutlich zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterten die Verkäufe um 11 Prozent auf mehr als 1,6 Millionen Autos, wie der Branchendienst Autodata berichtet. Grund für das zweistellige Plus war vor allem die rege Nachfrage nach Geländewagen und Pick-up-Trucks. Zum Vergleich: In Deutschland wurden im Mai 274.800 Autos neu zugelassen. Allein General Motors hat mit 284.700 Fahrzeugen mehr Autos (+ 13 Prozent) in den USA verkauft, trotz der vielen Rückrufe in den vergangenen Monaten. Einen so hohen Absatz hatte GM zuletzt vor der Finanzkrise Mitte 2008. VW verliert, Audi und Porsche gewinnenIm Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern verlor VW in den USA weiter an Boden. Die Quelle: Porsche Wolfsburger verkauften etwa 15 Prozent weniger Pkw als im Mai 2013 – das ist der vierzehnte Rückgang in Folge. Von Januar bis Mai verlor VW im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast 12 Prozent, während die Branche insgesamt um 5 Prozent zulegte. Für die anderen Marken im Konzern verlief der Mai dagegen deutlich besser. Die Premiumtochter Audi erzielte dank der neuen A3-Limousine ein Rekordergebnis für die Jahreszeit: Der Absatz kletterte um rund 25 Prozent auf 16.600 Fahrzeuge. Bei Porsche schossen die Verkäufe wegen des neuen kompakten SUV Macan in bislang nie gesehene Höhen (4.600 Autos/+17 Prozent). Bei der Kernmarke VW waren die Verkaufszahlen in den Vereinigten Staaten zuletzt im März 2013 gestiegen. Konzernchef Martin Winterkorn kündigte Anfang des Jahres in Detroit an, sich dem US-Markt stärker widmen zu wollen. Allerdings gibt es nach wie vor keine Entscheidung, wo ein speziell für die USA entworfenes SUV-Modell gebaut werden soll, von dem sich Volkswagen die Trendwende erhofft. Der als Studie Crossblue bereits Anfang 2013 gezeigte Siebensitzer soll 2016 bei den Händlern stehen. Er wird entweder im einzigen US-Werk in Chattanooga oder in Mexiko gebaut. Chrysler und Toyota: Plus 17 ProzentVW ist die einzige deutsche Volumenmarke in den USA und hat es schwer gegenüber den Quelle: Ford Platzhirschen General Motors, Ford und Chrysler. Auch japanische Hersteller mit Toyota an der Spitze sind bei den US-Kunden beliebt. Für die Südkoreaner Hyundai und Kia sind die USA der zweitgrößte Automarkt nach China. Fiat-Tochter Chrysler konnte ihren guten Lauf im Mai fortsetzen und den Absatz um 17 Prozent steigern. Vor allem Jeep-Geländewagen und Pick-up-Trucks von Ram verkauften sich besser. Ford verkaufte 3 Prozent mehr Autos, wobei die neue Mittelklasse-Limousine Fusion (bei uns Mondeo) weiterhin kräftig im Terrain des US-Passat wilderte. Toyota steigerte die Verkäufe um 17 Prozent. Die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes legten samt ihrer Kleinwagentöchter Mini beziehungsweise Smart zu. Trotz des Zuwachses fiel Mercedes-Benz jedoch hinter den Rivalen BMW zurück. Von Januar bis Mai kamen die Stuttgarter auf gut 125.000 verkaufte Autos. BMW setzte im gleichen Zeitraum rund 2.000 Autos mehr ab. Im April hatte Daimler noch knapp vorne gelegen. |