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Alonso gewinnt Nacht-Spektakel von Singapur

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Fernando Alonso ist der König der Nacht. Der Spanier setzte sich in Singapur in einem spannenden Duell gegen Red Bull-Pilot Sebastian Vettel durch. Lewis Hamilton schied nach einer Kollision mit dem drittplatzierten Mark Webber aus und fiel im Titelkampf zurück.

Fernando Alonso hat sich beim GP Singapur wieder mitten in den Titelkampf gefahren. Mit seinem zweiten Sieg innerhalb von 14 Tagen verkürzte der Ferrari-Pilot seinen Rückstand auf Spitzenreiter Mark Webber auf nur noch elf Punkte und schob sich dadurch bis auf Rang zwei nach vorne.

In einem spannenden Kampf um den Grand Prix-Sieg setzte sich Alonso am Ende mit 0,2 Sekunden knapp gegen Red Bull-Pilot Sebastian Vettel durch. Der Deutsche hatte zwar das schnellere Auto, kam aber auf dem engen Stadtkurs nicht am Ferrari vorbei. Als die Red Bull-Strategen den Heppenheimer in Runde 29 auch noch gleichzeitig mit Alonso zum Reifenwechsel holten, war das Duell mehr oder weniger entschieden.

"Ich habe einfach versucht, keine Risiken zu gehen", erklärte Alonso nach seinem zweiten Singapur-Sieg. "Es war bis zur Ziellinie ein harter Kampf." Auch Vettel war trotz der knappen Niederlage nicht unzufrieden. "Der Sieg war definitiv möglich. Es war schwer heute. Wegen Bremsproblemen konnte ich zu Beginn nicht wie gewünscht attackieren. Am Ende habe ich versucht, Fernando in einen Fehler zu hetzen, aber der kam leider nicht. Am Ende war es schlauer zurückzustecken."

Webber kämpft sich auf Rang drei

Mit Rang drei konnte Mark Webber hinter Alonso und Vettel den Schaden in Grenzen halten und die WM-Führung sogar ausbauen. Der Weg auf das Singapur-Podium war allerdings steinig. Als das Safety-Car in Runde drei nach einem Defekt von Tonio Liuzzi (Force India) zum ersten Mal auf die Strecke kam, bog der auf Rang fünf gestartete Australier als einziger der Spitzengruppe an die Box zum Reifenwechsel ab.

Webber konnte sich anschließend mit starken Überholmanövern an Timo Glock, Kamui Kobayashi und Michael Schumacher wieder nach vorne kämpfen. Am Williams von Rubens Barrichello war allerdings kein Vorbeikommen. Obwohl Webber aufgehalten wurde, verlor er im indirekten Duell mit den beiden McLaren kaum an Boden. Als Lewis Hamilton und Jenson Button zur Rennmitte schließlich zum Pflichtstopp gingen, mussten sich beide Engländer wieder hinter dem WM-Spitzenreiter einreihen.

Hamilton crasht mit Webber

Damit war der Kampf um Rang drei aber noch nicht entschieden: Eine zweite Safety-Car-Phase, ausgelöst durch einen Crash von Kamui Kobayashi, brachte die Duellanten wieder nahe zusammen. Als Webber beim Restart kurz von Virgin-Pilot Lucas di Grassi aufgehalten wurde, wagte Hamilton einen Angriff. Webber hielt dagegen und es kam wie es kommen musste. Hamilton schied nach der Kollision aus, sein Red Bull-Kontrahent konnte weiter fahren.

"Das ist beim Restart nie einfach, wenn überrundete Autos dazwischen hängen", erklärte Webber. "Leider haben wir uns berührt. Das war nicht meine Absicht. Ich hätte mir dabei auch leicht die Aufhängung beschädigen können. Bis zum Ziel hatte ich ordentliche Vibrationen in der Vorderachse." Am Ende hatte Webber Glück, die Ziellinie überhaupt zu sehen. Der Reifen hatte sich bereits leicht von der Felge gelöst. Auch die Rennleitung spielte mit und verzichtete auf eine Strafe.

Jenson Button hielt sich aus allen Problemen heraus und rollte als Vierter über die Ziellinie. Der amtierende Champion verlor allerdings im Kampf um die Titelverteidigung ordentlich an Boden und ist mit 25 Punkten Rückstand nun nur noch Fünfter.

Rosberg, Barrichello und Kubica mit starker Vorstellung

Auch Nico Rosberg auf Rang fünf profitierte vom Ausfall Hamiltons. Der Mercedes-Pilot fuhr das ganze Rennen starke Rundenzeiten und ließ am Ende sogar Rubens Barrichello hinter sich. Der Brasilianer zögerte seinen ersten Boxenstopp lange heraus, wurde von der zweiten Safety-Car-Phase jedoch kalt erwischt, was ihn auf Platz sechs zurückwarf..

Hinter Barrichello entwickelte sich ein harter Kampf um Rang sieben. Am Ende sicherte sich Robert Kubica mit einer großen Aufholjagd die sechs WM-Punkte. Der Pole ging zweimal zum Boxenstopp und musste sich in den Schlussrunden mit teilweise spektakulären Manövern wieder an Adrian Sutil (Force India), Nico Hükenberg (Williams) und Felipe Massa (Ferrari) vorbeikämpfen, die auf den letzten drei Punkteplätzen über die Ziellinie fuhren.

Nach dem Rennen gab es allerdings noch Veränderungen in der Reihenfolge der drei Piloten. Zunächst wurde Adrian Sutil von den Stewards um 20 Sekunden zurückgestuft, weil er in der ersten Runde Nick Heidfeld neben der Strecke überholt hatte. Später legte Force India wegen eines ähnlichen Vergehens einen Protest gegen Nico Hülkenberg ein. Auch für den Williams-Pilot ging es 20 Sekunden zurück. Nutznießer war jeweils Felipe Massa, der am Ende vor Sutil und Hülkenberg bis auf Rang acht rutschte.

Schumacher, Heidfeld und Glock im Pech

Für Michael Schumacher gab es bei seiner Singapur-Premiere wenig Grund zu feiern. Der Mercedes-Pilot konnte nie an die Leistung von Teamkollege Rosberg anknüpfen und fiel nach seinem Boxenstopp ins Hinterfeld zurück. In der 37. Runde legte sich der Kerpener auch noch im rein deutschen Duell mit Nick Heidfeld an. Der Sauber-Pilot zog bei der Kollision der beiden Routiniers den Kürzeren und musste bei seinem Comeback vorzeitig aufgeben.

"Ich sehe die Situation als Rennunfall", erklärte Schumi anschließend. "Ich habe mein Glück innen versucht. Wenn er mir ein bisschen mehr Platz gelassen hätte, wären wir zu zweit durch die Kurve gekommen." Am Ende kam der Rekordchampion als 13. ohne Punkte ins Ziel.

Auch der siebte Deutsche in Singapur, Timo Glock, erlebte ein aufregendes Rennen. Der Virgin-Pilot blieb in der ersten Safety-Car-Phase im Gegensatz zu vielen anderen Piloten auf der Strecke und verzichtete auf den Boxenstopp. Dadurch wurde Glock bis auf Rang elf nach vorne gespült. Doch trotz beherztem Kampf musste der Odenwälder schließlich einen Konkurrenten nach dem anderen vorbeilassen. Neun Runden vor der Zielflagge war mit technischen Problemen vorzeitig Schluss.

Kovalainen als rollende Fackel

Für den grandiosen Schlusspunkt des Singapur-Spektakels sorgte in der vorletzten Runde Heikki Kovalainen. Nachdem sich der Lotus-Pilot im Zweikampf mit dem Toro Rosso von Sebastien Buemi gedreht hatte, fing sein grünes Sportgerät plötzlich Feuer. Anstatt den Lotus direkt abzustellen, fuhr der Finne mit seiner rollenden Fackel noch eine halbe Runde durch die Nacht und hielt erst auf der Ziellinie wieder an, um selbst bei den Löscharbeiten zu helfen.

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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