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60 Jahre Cabrios von Peugeot und Pininfarina - Als Eleganz mit zwei "P" geschrieben wurde

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Italienischer Stil trifft französischen Chic: Ab 1956 brachte die Partnerschaft zwischen Pininfarina und Peugeot einige der schönsten Cabrios unserer Zeit hervor.

Peugeot 403 Cabriolet von 1956: Das Modell war der erste Designjob für Pininfarina von dem französischen Autohersteller Peugeot 403 Cabriolet von 1956: Das Modell war der erste Designjob für Pininfarina von dem französischen Autohersteller Quelle: Peugeot

Köln - Die einen sagen "dolce vita", die anderen "savoir vivre". In jedem Fall geht es um: Genuss. Es passt, wenn italienische Designer französischen Autos zu einer geschmackvollen Erfolgsgeschichte verhelfen. So wie bei Pininfarina und Peugeot. Deren offene Erfolgsgeschichte reicht 60 Jahre in die Vergangenheit. Damals schnitt Pininfarina den Peugeot 403 auf und startete eine einmalige Cabrio-Beziehung.

Der 403 wurde nicht nur in Europa gefeiert, sondern vor allem in Nordamerika. Doch für Verkaufserfolge war erst der Nachfolger gut. Ab 1961 überzeugte das 404 Cabrio Kunden in den USA dank seiner bildschönen Karosserie, unter der sich robuste Großserientechnik verbarg. Doch der Höhenflug dort war von kurzer Dauer. Und für Europa war der bei Pininfarina gebaute Peugeot schlicht zu teuer.

Der Nachfolger machte es besser. Das kompakte Peugeot 204 Cabriolet war deutlich preiswerter, aber ebenfalls ausgesprochen schön anzusehen. Deshalb durfte es in seiner Grundform im folgenden 304 Cabriolet fortleben und in der Idee sogar im Peugeot 205 Cabrio, das vor genau 30 Jahren auf den Markt kam. Lifestyle und Luxus für die Besserverdienenden bot dagegen das 504 Cabriolet.

In der Krimiserie Columbo fuhr der Hauptdarsteller Inspektor Columbo (Peter Falk) ebenfalls einen Peugeot 403 In der Krimiserie Columbo fuhr der Hauptdarsteller Inspektor Columbo (Peter Falk) ebenfalls einen Peugeot 403 Quelle: Peugeot

Peugeot und Pininfarina ersetzen das Metalldach

Begonnen hat die Beziehung von Pininfarina und Peugeot mit einem Bruch. In der Vorkriegszeit hatte Designer Henri Thomas Peugeot noch in der Premiumklasse positioniert, mit den extravaganten Eclipse-Modellen und ihren auf Knopfdruck versenkbaren Metallklappdächern. Doch nach dem Krieg fehlten Thomas die Ideen und Unternehmenschef Jean-Pierre Peugeot wandte sich an Battista Farina, der sich später Pininfarina nannte.

Der Italiener zählte zu den jungen Wilden der Formgestalter. Er vertraute auf präzise modellierte Gipsminiaturen im Maßstab 1:8, deren Formen dann später auf die Serienautos übertragen wurden. Dagegen nutzte Henry Thomas noch gröbere Holzmodelle im Maßstab 1:1. Pininfarinas erste Auftragsarbeit für Peugeot, der 403, wurde ein so großer Erfolg, dass die Franzosen sofort vertraglich eine Fortsetzung der Allianz fixierten. Es war das letzte Modell, an dem Thomas noch mitarbeitete.

Mit dem 403 Cabriolet spielte Peugeot in den USA plötzlich in einer Liga mit Mercedes und sogar Rolls-Royce - jedenfalls laut einer neutralen amerikanischen Studie zum "Qualitätsimage". Der 403 war auch besonders robust mit seinem 58 PS leistenden 1,5-Liter-Vierzylinder. Zahllose Filme und sein prominentester Fahrer, der TV-Inspector Columbo, festigten seinen Ruf.

Peugeot 404 Coupé und Cabriolet von 1962 Peugeot 404 Coupé und Cabriolet von 1962 Quelle: Peugeot

Ein Peugeot zum Preis eines Mercedes SL

Erst in den 1960er-Jahren konterte Detroit mit eigenen Kompaktwagen. Und der zuverlässige Peugeot 403 litt zeitgleich unter der französischen Konkurrenz. Die kleinen Renault und Citroën waren für endlose Highways so ungeeignet, dass sich der Imageschaden sogar auf die zuverlässigen Peugeot 403 übertrug.

Trotzdem startete 1961 das Peugeot 404 Cabriolet in den USA. Besonders die elegante Heckgestaltung des 2+2-Sitzers erinnerte an Rolls-Royce, aber auch an Fiat-Designs, die ebenfalls aus den Turiner Ateliers stammten. Die finanzkräftigen Käufer liebten die Formen des von einem 1,6-Liter-Vierzylinder angetriebenen Franzosen. Peugeot weniger. Der 404 war zu teuer, was den Absatz limitierte, das Cabrio kostete ähnlich viel wie ein Mercedes SL. Außerdem mochte Peugeot Pininfarinas Politik nicht, Stilmerkmale für mehrere Marken zu verwenden. Also konkurrierten Pininfarinas Vorschläge künftig mit den Entwürfen von Paul Bouvot, der seit 1960 Designchef bei Peugeot war.

Offenbar eine fruchtbare Konkurrenz, die 1966 den Peugeot 204 hervorbrachte. Pininfarina vereinte im Korpus von Limousine und Cabrio italienischen Chic mit französischer Raffinesse. Bouvot dagegen verpackte den 1,1-Liter-Vierzylinder in das damals avantgardistisch wirkende Gewand eines dreitürigen Sportkombis und räumte so die wichtigsten europäischen Designpreise ab.

Peugeot 205 cti Cabriolet von 1986: Der offene Peugeot 205 verkaufte sich mehr als 70.000 Mal Peugeot 205 cti Cabriolet von 1986: Der offene Peugeot 205 verkaufte sich mehr als 70.000 Mal Quelle: Peugeot

Das Ende kam mit dickem Hintern

Cabrio und Coupé verkauften sich so gut, dass der 1970 folgende, etwas größere 1,3-Liter-Vierzylinder-Typ 304 ebenfalls als Frischluftversion und Sportkombi lieferbar war. In den Grundzügen übernahm der 65 PS starke 304 Duo dabei das Design des zeitgleich eingestellten 204 - auch als Cabrio.

Es folgte der 504, der als Limousine laut Pininfarina eine Gemeinschaftsarbeit mit Peugeot war. Nicht so das Cabrio. Hierfür beanspruchte Pininfarina allen Ruhm allein. Im italienischen Grugliasco gebaut, blieb der zeitlos schöne Zweitürer bis 1983 fast unverändert in Produktion. Ein faszinierendes Auto, das Fans in einem Atemzug mit manchem norditalienischen Supersportwagen nannten. Unter der langen Motorhaube arbeitete optional auch der erste französische Nachkriegs-V6. Dass nur gut 8.000 Einheiten verkauft wurden, lag am hohen Preis.

Wenig Grund zur Freude gab es für Cabriofans in den 1980er-Jahren. Zu den wenigen Neuheiten zählte das ab 1986 in Kooperation mit Pininfarina gebaute kleine Peugeot 205 Cabrio. 72.000 Einheiten konnte Peugeot von dem Cityflitzer verkaufen. Noch besser machte es das 1994 eingeführte 306 Cabriolet. Dieser finale Peugeot mit Stoffdach erlebte erst im Jahr 2003 seinen letzten Sommer – nach fast 78.000 Zulassungen. Die Coupé-Cabriolets mit ihren unförmigen Hinterteilen hatten die Herrschaft übernommen und die Pininfarina-Ära bei Peugeot wurde beendet.

Quelle: SP-X

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