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Mercedes E 350 Diesel mit Stahl-Kolben - Altes Eisen im neuen Diesel

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Mercedes setzt im Mittelklasse-Selbstzünder bald Kolben aus Stahl ein. Die sind schwerer als ihre Vorgänger aus Aluminium, sollen aber den Verbrauch senken.

Kolben: Links der leichtere Alukolben, rechts der kleinere Stahlkolben Kolben: Links der leichtere Alukolben, rechts der kleinere Stahlkolben Quelle: Daimler

Stuttgart – Es klingt, als habe Mercedes die Werkstoffe verwechselt: Die Schwaben wollen in Mittelklasse-Selbstzündern ab sofort Kolben aus Stahl einsetzen. Weg vom modernen, leichten Aluminium, zurück zum schweren, alten Eisen. Das gab es nur in den Anfangsjahren der Diesel-PKW – heute kommen Stahlkolben höchstens in Nutzfahrzeugen und LKWs zum Einsatz. Eben dort, wo es auf Langlebigkeit und Ausdauer ankommt.

Stahl statt Aluminium: Kolben im V6-Diesel

Doch die Ingenieure sind sich sicher: Stahl bietet viele Vorteile. Das Metall leite Wärme weniger gut als Aluminium. Dadurch konnte man die Brennraum-Temperatur anheben und die Verbrennung optimieren. Außerdem dehne sich ein Stahlkolben bei Wärme weniger aus. Das ermöglicht knappere Passungen im Motorblock. Der besteht weiterhin aus Aluminium und reduziert durch seine stärkere Ausdehnung die Reibung.

Nur beim Gewicht geht dem neuen Kolben der Funke aus. Daimler betont zwar, dass man den Unterschied zum leichteren Aluminium „fast kompensieren“ konnte und weist auf Reserven für zukünftige Leistungsstufen hin. Genaue Zahlen nennt der Hersteller aber nicht. Dank einer 13 Millimeter flacheren Bauform habe man immerhin „ein ähnliches Niveau“ erreicht. Ein weiterer Vorteil: Neu konstruierte Motorblöcke können flacher gebaut werden.

Der neue Kolben kommt zunächst im Mercedes E 350 Bluetec zum Einsatz. Der Sechszylinder leistet 258 PS statt 252 PS und soll im NEFZ 5,0 statt 5,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrennen. Langfristig sollen Vierzylinder-Diesel mit Stahlkolben folgen.

Stahlkolben für PKW-Diesel-Motoren: Vorstellung 2011

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich Aluminium-Kolben als Standard bei Dieselmotoren durchgesetzt. Die Automobil-Zulieferer Mahle und Kolbenschmidt Pierburg haben jedoch bereits vor drei Jahren Diesel-Kolben aus Stahl vorgestellt. Beide Hersteller gaben damals Verbrauchsvorteile von zwei bis fünf Prozent an.

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