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AMG zeigt neuen Antriebsstrang mit V8-Turbo

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AMG hat einen neuen Antriebsstrang entwickelt, der ab Herbst sukzessive eingeführt wird. Die Maschine verfügt weiterhin über acht Zylinder, aber über weniger Hubraum, was durch Biturbo-Aufladung abgefangen und sogar überkompensiert wird. Der eigentliche Fortschritt dabei entsteht beim Verbrauch.

Die neue Maschine, von AMG bestimmten Medien vorab präsentiert, steht wie auch der elektrisch betriebene SLS unter dem Motto "AMG Performance 2015". Sie soll die bereits vor zwei Jahren erfolgte Ankündigung, den Verbrauch der AMG-Flotte bis 2012 um 30 Prozent zu senken, wahr werden lassen.

Um das zu erreichen, kamen die Ingenieure in Affalterbach in der 2006 begonnenen Entwicklungsphase nicht umhin, das Aggregat erst einmal zu schrumpfen - Downsizing ist im Hochleistungssektor angekommen. So sinkt der Hubraum von 6,2 Litern auf ein Maß, mit dem sich die Motorenschmiede auskennt: 5,5 Liter (5.461 ccm) sagt AMG-Kennern etwas. Eine Aufladung mit jeweils einem Turbolader pro Zylinderbank sorgt für die gewünschte Performance. Außerdem verfügt der Vierventiler über Direkteinspritzung.

Zu haben sein werden zwei Versionen, die mittels unterschiedlichem Ladedruck (1,0 bzw. 1,3 bar) viel oder noch mehr Leistung freisetzen: Das "Basismodell" kommt auf 544 PS und ein sagenhaftes Drehmoment von 800 Newtonmetern, die nachgeschärfte Variante auf 571 PS und 900 Nm. Gegenüber dem bisherigen Saugmotor bedeutet dies ein Plus von 19 bzw. 46 PS und 170/270 Nm mehr an Drehmoment. In der S-Klasse reicht das, um die große Limousine in 4,5/4,4 Sekunden auf Tempo 100 zu jagen, bei 250/300 km/h wird dem Vortrieb der elektronische Riegel vorgeschoben.

Noch eindrucksvoller ist der Fortschritt in Sachen Verbrauch. So sollen künftig beide Varianten mit jeweils 10,5 Litern Norm-Verbrauch gelistet sein, das sind 3,9 Liter oder 27 Prozent weniger als bisher. Auch wenn Verbrauchssenkung bei Volumenmodellen natürlich viel wichtiger ist als bei teuren, seltenen Hochleistungsautomobilen, muss man konstatieren: Der Fortschritt ist eindrucksvoll - und wird bei den Mitbewerbern für manch Überstunde sorgen.

Möglich wird diese Verbesserung natürlich nicht nur durch die Hubraumverkleinerung. Vielmehr setzt AMG auch auf Bremsenergie-Rückgewinnung und ein serienmäßiges Start-Stopp-System. Es ist hier gekoppelt an die 7-Gang-Automatik, mit vollem Namen: "AMG SPEEDSHIFT MCT 7-Gang-Sportgetriebe". Bei dem vom SL 63 AMG und E 63 AMG bekannten Getriebe mit drei Fahrprogrammen und Zwischengas-Funktion ersetzt eine nasse Anfahrkupplung den herkömmlichen Drehmomentwandler. MCT steht für MCT steht für Multi-Clutch Technology.

Das neue Aggregat wird ab September zunächst in der S-Klasse eingesetzt, und zwar unter der unveränderten Bezeichnung S 63 AMG. Dies ist "hubraumtechnisch" natürlich verwirrend - war aber auch bisher nicht ganz korrekt. Die weiteren AMG-Modelle werden folgen, jedenfalls diejenigen, die mit dem 2005 eingeführten Motor namens M 156 ausgerüstet sind, also nicht der SLS AMG (M 159).

Als Blickfang dient unterdessen ein Showcar im Stile des berühmten 300 SEL 6.8 AMG (428 PS); jenem Rennwagen alias "die rote Sau", der beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps (Belgien) im Jahr 1971 den Klassensieg und den zweiten Gesamtrang nach Affalterbach holen konnte - und AMG über Nacht weltbekannt machte. Der moderne Ableger ist mit identischem Sponsoring wie sein historischer Vorgänger verziert und sorgt schon durch seine mehr als großzügige Bereifung mit 275/35er-Schlappen vorne und 325/30er-Walzen an der Hinterachse auf 20-Zoll-Rädern unter 4,5 Zentimeter verbreiterten Kotflügeln für die gewünschte Aufmerksamkeit. Im Interieur entdeckt der Kenner sogar Edelholzapplikationen im Stil des Youngtimers.

 

Quelle: Autokiste

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