Mercedes-Teamchef Ross Brawn hat zugegeben, dass ein anderer Fahrer mit ähnlichen Ergebnissen wie Michael Schumacher in dieser Saison wohl schon rausgeflogen wäre. Bei Schumi hat Brawn allerdings noch Hoffnungen, dass 2011 die große Wende kommt. Michael Schumacher ist für die Fans und die Medien immer noch interessant. Selten ist über einen zehntplatzierten in der WM-Wertung so viel spekuliert und geschrieben worden, wie in dieser Saison über den Rekordchampion. Sein Name und seine Erfolge passen einfach nicht zu den Ergebnissen. Selbst Teamchef Ross Brawn musste nun zugeben, dass ein anderer Fahrer bei gleichen Leistungen schon nicht mehr im Auto sitzen würde. "Um ehrlich zu sein, wahrscheinlich nicht", antwortete Brawn auf die entsprechende Frage der offiziellen Formel 1-Webseite "formula1.com". "Aber wir kennen Michael und wissen, dass wir noch viel erwarten können. Weil Michael in vielen Gebieten talentierter als andere ist. Das Team ist sehr glücklich damit, wie er sich einbringt. Wenn er ein Rookie wäre, müssten wir uns sicher fragen, ob er noch Entwicklungspotenzial hat. Aber bei Michael wissen wir, dass er das hat." Brawn nimmt Schumacher in Schutz Für den Teamchef sind vor allem die äußeren Umstände schuld an den mittelmäßigen Vorstellungen des siebenmaligen Champions. "Der Fahrstil von Michael beruht auf einem starken Vorderreifen, der seinen harten Brems- und Lenkmanövern widersteht", erklärt Brawn. Teamkollege Nico Rosberg verstehe es einfach besser damit umzugehen. "Ich muss sagen, dass der Vorderreifen in diesem Jahr sehr ungewöhnlich ist", nimmt Brawn seinen langjährigen Weggefährten in Schutz. Laut Brawn sei die FIA mitverantwortlich für die besondere Charakteristik. Der Weltverband wollte eigentlich den Einsatz des Hybrid-Systems fördern und hat Bridgestone deshalb gebeten, einen Reifen zu konstruieren, der zu den besonderen Ansprüchen der Gewichtsverteilung passt. Keine Ausreden mehr 2011 Brawn warnte die Schumacher-Kritiker davor, den Rekordchampion zu früh abzuschreiben. "Wir erwarten, dass die Pirelli-Reifen der nächsten Saison besser zu Michaels Fahrstil passen. Und erst dann werden wir wissen, ob Nico wirklich schneller ist als Michael." Laut Brawn fangen 2011 alle bei null an. Ausreden gibt es dann nicht mehr. "Jeder Nachteil, den Michael haben könnte, wird verschwinden." Aktuell verliert Schumacher vor allem in den langsamen Kurven auf seinen Teamkollegen. Allerdings wisse der Deutsche nun, wo er sich noch verbessern muss. "Ich sage voraus, dass wir 2011 wieder den wahren Michael sehen ? wenn wir ihm ein besseres Auto geben." Kein Rücktritt und noch kein Streit Erneut dementierte Brawn alle Gerüchte wonach Schumacher noch vor der kommenden Saison abtreten könnte. Auch er selbst, wolle den Posten erst räumen, wenn das Team wieder erfolgreich ist und sich in ruhigem Fahrwasser befindet. Auch die Gerüchte, dass es Reibereien innerhalb des Rennstalls gibt, wies Brawn von sich. "Wir können die Beziehung zwischen Brackeley und der Mercedes Motoren-Fabrik sicher noch verbessern. Mercedes steht Vorschlägen sehr offen gegenüber. Momentan gibt es überhaupt keine Probleme. Aber die werden kommen, wenn wir uns in der Zukunft nicht verbessern."
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 29.09.2010
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