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Audi A1 Clubsport Quattro: Wild am Wörthersee

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Audi beglückt die Fangemeinde auf dem Wörthersee-Treffen in diesem Jahr mit einer besonders spektakulären Version des aktuellen Absatz-Sorgenkinds A1: Der Audi A1 Clubsport Quattro ist optisch und technisch alles, nur nicht zurückhaltend.

Guckt der aggressiv oder nur böse? Grimmig oder bullig? Oder sieht er gar aus wie schlecht getunt im Dorfbetrieb? Nun, das liegt im Auge des Betrachters, aber man darf annehmen, dass Audi den Geschmack der Tausenden von Fans auf dem Anfang Juni zum 30. Mal stattfindenen Wörthersee-Treffen recht gut getroffen hat. Doch die Frontschürze ist beileibe nicht die einzige und nicht die auffälligste Besonderheit, die sich der Kleinwagen gönnt.

Die viele Luft, die dort eingesaugt wird, entströmt nach der Kühlung des Motors über Öfnungen in der Motorhaube. Das Abgas selbst entweicht über Sidepipes à la A4 DTM vor den Hinterrädern. Die vorderen Kotflügel, die Türen und die hinteren Seitenteile sind um insgesamt sechs Zentimeter verbreitert. Sie bilden horizontale "Blister"-Kanten wie einst beim Audi Ur-quattro.

Am Heck dominiert ein großer Dachflügel mit Doppelspoilerblatt das Bild, aber auch die Schürze mit dem einteiligen Diffusor, die abgedunkelten Rückleuchten und der schwarz gehaltene Bereich um das Kennzeichen dürften für viele Diskussionen sorgen. Der "Wing" im Scheinwerfer schimmert rot, 19-Zoll-Räder im Turbinendesign mit 255er-Schlappen sind Ehrensache, und die Bremsanlage setzt auf Kohlefaser-Keramik-Scheiben an der Vorderachse.

Das scheint auch nötig, denn auch in punkto Motorisierung war Klotzen statt Kleckern angesagt. Unter der Haube arbeitet der aus dem TT RS und RS3 Sportback bekannte Turbo-Fünfzyliner, der es hier aber nicht bei satten 340 PS belässt, sondern derer exakt 503 aus den 2,5 Litern Hubraum holt. Das Drehmoment beträgt 660 Newtonmeter. Die Kraftübertragung erfolgt über ein mechanisches Getriebe, das wie viele andere Komponenten aus dem TT RS stammt, aber verstärkt wurde.

Wer die Mechanik und Reifen nicht schont, kann den A1 Clubsport Quattro damit in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 prügeln; 7,2 Sekunden später sind 200 Sachen erreicht, und wäre die Höchstgeschwindigkeit nicht bei 250 km/h abgeregelt, dürfte der kleine Renner die 300-km/h-Marke reißen. Die Tachoskala reicht vorsichtshalber schon bis 350 km/h.

Als Straßenauto für die Rennstrecke ausgelegt, verzichtet das Showcar auf die Rücksitzbank. Ihre Stelle nimmt ein großer Querbügel zur Versteifung der Karosserie und eine Ablage für Rennhelme ein. Eine gewichtsoptimierte Starterbatterie aus dem Rennsportbereich ist im Heck unter den beiden Staufächern positioniert, und selbst für eine Musikanlage war kein Platz. Die Leichtbau-Schalensitze stammen aus dem Audi R8 GT, rote Vierpunkt-Gurte halten Fahrer und Beifahrer fest. Ein Leichtgwicht ist dennoch nicht entstanden: Mit 1.390 Kilogramm bringt der A1 Clubsport Quattro zweieinhalb Zentner mehr auf die Waage als der Serien-A1 mit 185 PS.

Aus CFK gefertigt sind das schwarze Dach und die Aufsatzleisten der Schweller. Das Material findet sich auch im Interieur, etwa an den Wänden im Hinterwagen, den Tuben der Luftausströmer oder im unteren Bereich der Mittelkonsole. Beim Sportlenkrad mit seinen offenen Speichen ist das CFK-Material mit Leder überzogen. Rote Schlaufen ersetzen die Griffe an den Türen, wie man das von leichten Porsche-Modellen kennt. Anstelle von Lenkstockhebeln und Tastern in der Türverkleidung setzt das Showcar auf Lenkradtasten (Blinker, fernlicht) und Kippschalter auf der Mittelkonsole (Wischer, Fensterheber) - mit freundlichen Grüßen an Mini, sozusagen. Drei Zusatzinstrumente informieren über Öldruck, Ladedruck und Bordnetzspannung.

Der Audi A1 Clubsport Quattro ist ein Einzelstück ohne Serienambitionen. Viele seiner "Features" sollen sich laut Audi aber schon bald im Zubehörprogramm der Baureihe wiederfinden. Konkret angekündigt sind und in Reifnitz gezeigt werden das "A1 competition kit Aerodynamik" und das "A1 competition kit Dachflügel". Die Ingolstädter haben außerdem 17 Serienfahrzeuge, darunter den neuen Q3, im Wörthersee-Gepäck.

Dass Audi die A1-Baureihe um ein potentes Topmodell erweitern wird, ist kein Geheimnis mehr. Der S1 oder RS1 gennante Sportler wird aber mit vier Zylindern und etwa 225 PS auskommen müssen - und halbwegs zivil aussehen.

Quelle: Autokiste

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