Wenn die Nordschleife zum 24-Stunden-Rennen ruft, kommen Hunderttausende. Seit dem letzten Wochenende sind die Campingplätze rund um die Nordschleife komplett belegt.
Quelle: sb-Medien (Guido ten Brink & Stefan Baldauf) Nürburgring – Die Luft flimmert über dem Asphalt. Es wird heiß auf der Nordschleife. Fans dürfen wieder einen Dauersprint in allen Klassen erwarten. Glauben wir dem Wetterbericht, gibt es dieses Jahr keine Regen- oder Hagelkapriolen. Dafür wie immer Geruch von Bier und Bremsstaub, verbranntem Gummi und gegrillten Würsten. Für diese Atmosphäre lieben wir das 24-Stunden-Rennen. Hier könnt ihr es verfolgen: http://featured.de/n24h oder im TV bei RTL nitro. Samstag | 11:30 Uhr Scuderia Glickenhaus mit der PoleFür nichts anderes als die Nordschleife entwickelt, sorgt der SGC003C von Traum-Motorsport für die erste Überraschung. In 08:15.427 setzt Jeff Westphal die Scuderia Cameron Glickenhaus auf die Pole-Position. Im starken Feld von Mercedes AMG-GT3, BMW M6 GT3, Porsche 911 GT3, Audi R8 LMS, Lamborghini Huracan GT3 oder Aston Martin Vantage GT3 ist das mehr als bemerkenswert. Samstag | 16:45Uhr Die ersten BoxenstoppsPole-Setter Jeff Westphal setzte sich in seinem SGC003C am Start durch. Im Zuge der ersten Überrundungen fand Rene Rast im Audi R8 einen Weg am Glickenhaus vorbei, sorgte für eine kurze Führung des Audi Sport WRT-Teams. In der Zwischenzeit liegt die gelbe Flunder SGC003C jedoch wieder in Front. Reifen-Management bleibt das Thema des Tages: Den Teams fehlen bei Temperaturen nahe der 30 Grad-Marke die Erfahrungswerte. Bei bisherigen Tests und VLN-Rennen im Jahr 2017 lagen die Temperaturen teilweise im einstelligen Bereich. Nun sind die Ingenieure nicht sicher, wie viele der langen Nürburgring-Runden sie den Pneus zumuten können. Einige Teams aus der Spitzengruppe holten sich bereits neue Reifensätze, auch der Spitzenreiter kommt in diesem Moment an die Box. Samstag | 20:35Uhr Audi mit den besten KartenNach rund fünf Stunden hat Audi die besten Karten auf einen Sieg beim 24-Stunden-Klassiker. Der Land Audi R8 mit den Piloten Mies, De Phillippi, Winkelhock und Van der Linde liegt in Führung, das Team Audi Sport WRT mit Müller, Fässler, Frijns und Rast hat auf Rang 2 einen Rückstand von rund 24 Sekunden. Aktuell auf Platz drei der Haribo-Mercedes mit Alzen, Arnold, Götz und Van der Zande. Der viertplatzierte Audi R8 mit Stippler, Rast, Vervisch und Müller kam soeben neben der Strecke zum Stehen. Nico Müller touchierte beim Überrunden einen langsameren Renault Clio, zog sich einen Schaden an der Aufhängung zu. Bitter für die Scuderia Cameron Glickenhaus: Ihr Auto mit der Start-Nummer 702 kann beim Boxenstopp nicht volltanken. Folge: Der SCG003C kann pro Stint nur sechs Runden draußen bleiben. Alle Porsche haben entweder viel Pech oder viel zu wenig Leistung - und sehen damit kein Land gegen die schnellen Audi, BMW und Mercedes. Sonntag | 09:40Uhr Das letzte Viertel bricht anDie Nacht ist rum und nach wie vor liegen zwei Audi R8 LMS voran. BMW pfiff mit den Turbo-befeuerten M6 konstant schnell durch die Nacht, besetzt nun die Ränge 3 bis 7. Sonntag | 11:15 Uhr FavoritensterbenFehler passieren schnell in der grünen Hölle: Eben noch lag das BMW Team Schnitzer auf Podiumskurs, im nächsten Moment ist das Rennen zu ende. Augusto Farfus kollidierte beim Überrunden mit einem Aston Martin, kam in der Sektion Breitscheid zum Stehen. "Er hat mich anscheinend nicht gesehen" rapportierte Farfus am Funk. Soeben flog auch der schnellere Glickenhaus ab. Der Pilot verlor auf der Nordschleife das Heck des SGC003C, landete in der Leitschiene. Für die Helden des Freitags scheint das Rennen beendet. Neben der Strecke füllen sich langsam wieder die Ränge. Bei milden Temperaturen feierten gestern tausende Fans bis spät in die Nacht. In Metzgesfeld, Brünnchen und anderen großen Zuseher-Punkten herrschte beste Stimmung bei lodernden Lagerfeuern und glühenden Bremsscheiben. Sonntag | 13:30 Uhr Audi gegen BMW an der SpitzeKnapp zwei Stunden vor Schluss ist am Nürburgring noch alles offen. Der Land-Motorsport Audi R8 LMS mit Mies, De Phillippi, Winkelhock und van der Linde liegt 1 Minute 24 Sekunden vor dem Rowe-Racing BMW M6 GT3. Den Bayrischen teilen sich Palttala, Catsburg, Sims und Westbrook. Knapp dahinter lauert der WRT-Audi mit Müller, Fässler, Frijns und Rast. Noch liegen die ersten sechs Teams innerhalb von einer Runde. Wir erwarten ein spannendes Finish - vor allem dann wenn tatsächlich wie befürchtet der Regen kommt. Ab 14.00 sind Gewitterschauer in der Eifel möglich. Der Rundgang durch die Boxengasse zeigt: Die Stöße mit den Regen-Reifen rücken immer weiter Richtung Vorderseite der Box, die Teams halten sich trotz aktuell bestem Wetter bereit. Sonntag | 14:07 Uhr Führungswechsel - Probleme am Land-AudiDer Land-Audi verlor nach Problemen mit einem Sensor wertvolle Zeit - und die Führung. Nun liegen die Markenkollegen von WRT-Audi an der Spitze, gerade einmal 13,2 Sekunden vor dem Rowe-Racing BMW. Sonntag | 15:19 Uhr Dann doch noch EifelwetterDas Feld schlingert wie auf rohen Eiern um die Kurven, sucht die letzten trockenen Stellen. Der Land-Audi auf Regenreifen fährt Kreise um die anderen Autos und holt auf. Teilweise steht das Regenwasser auf der Fahrbahn, bei Start-Ziel ist es wieder trocken. Die Nummer 1 von Black-Falcon-Racing ist eingeschlagen, den Schnitzer-BMW mit der Nummer 41 hat der Regen ebenfalls entschärft. Sonntag | 15:31 Uhr Der Land-Audi gewinnt doch nochUnglaublich - weil beim Nachtanken der Zapfpistole klemmt, überdenkt das Land-Team noch einmal die Reifenwahl und zieht Regenpneus auf - die Siegentscheidung. Denn dem einsetzenden Regen konnten die Slick-bereiften Autos kaum noch mithalten. Audi hat zum vierten Mal nach 2012, 2014 und 2015 das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Auf der legendären Nordschleife der Rennstrecke setzte sich das Quartett Christopher Mies (Heiligenhaus), Connor de Philippi (USA), Kelvin van der Linde (Südafrika) und Markus Winkelhock (Schorndorf) in einem spannenden Finale vor der BMW-Konkurrenz mit Nick Catsburg (Niederlande), Markus Palttala (Finnland), Alexander Sims und Richard Westbrook (beide Großbritannien) durch. Die BMW-Piloten des Schnitzer-M6 hatten bei der 45. Auflage des Langstreckenklassikers vor insgesamt 205 000 Zuschauern schon wie die sicheren Sieger ausgesehen. Acht Minuten vor dem Rennende machte der Regen einen Guss durch die Rechnung. Der GT3-Bolide hatte auf dem nassen Asphalt mit profillosen Slicks keine Chance mehr. Was für ein Finale. |