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Audi: Neuer Vierzylinder für die Oberklasse - Audi plant einen Diesotto

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Sparen und Luxusgüter passen so gut zusammen wie Kakao und Kaviar. Doch: Luxuslimousinen müssen sparsamer werden. Darum überdenkt Audi die Bauform seines Vierzylinders.

Ein neuer Vierzylinder: Audi plant einen Diesotto, einen Benzinmotor mit variabler Verdichtung. Ein neuer Vierzylinder: Audi plant einen Diesotto, einen Benzinmotor mit variabler Verdichtung. Quelle: Audi, Montage: MOTOR-TALK

Ingolstadt – Update: Bei den Patentskizzen geht es nicht, wie bisher von uns angenommen, um einen besonders laufruhigen Motor, sondern um einen "Diesotto", einen Benzinmotor mit variabler Verdichtung. Vielen Dank für die Hinweise in den Kommentaren.

Geht es nur um Leistung, sind Vierzylinder längst Oberklasse. Bis zu 181 PS pro Liter Hubraum garantieren genügend Kraft für Zweitonner. Doch wer fährt schon gern eine Luxuslimo mit weniger als sechs Zylindern? In Deutschland bieten Jaguar (XJ), Audi (A7 und A8) und Mercedes (S-Klasse) zwar entsprechende Motorisierungen an, teils mit Hybridisierung. Doch begehrt sind die Antriebe bislang kaum, der Anteil liegt im einstelligen Prozentbereich.

Das kann sich schnell ändern. Weil zum Beispiel der chinesische Markt ein Verbot für die Einfuhr von Sechs- und Achtzylinder-Modellen verhängen könnte. Offiziell aus Gründen des Umweltschutzes, inoffiziell, um die Marktmacht der Europäer zu schwächen. Bislang sind das aber nur Gerüchte.

Wichtiger ist für die Hersteller momentan die Senkung des CO2-Ausstoßes. Sie ließe sich mit dem Einbau kleinerer Motoren in größere Autos fördern.

"Diesotto"-Motor: Fünf Lagerstellen pro Kolben

Audi überdenkt deshalb das Reihenmotor-Konzept seines Vierzylinders. In einigen amerikanischen Internet-Medien tauchten Patent-Zeichnungen auf, die einen Vierzylinder-Motor in neuer Bauform zeigen. Die Ingenieure in Ingolstadt planen demnach einen „Verbrennungsmotor mit Mehrgelenkkurbelantrieb und zusätzlichen Massen an Gelenkverbindungsstangen“. Übersetzt bedeutet das so viel wie: Audi plant einen Reihenvierzylinder mit variabler Verdichtung.

Die Pleuelstangen treiben in diesem Modell nicht mehr direkt an der Kurbelwelle an. Eine Verbindungsstange mit Ausgleichsgewicht verbindet das Kolbenpleuel mit der Kurbelwelle und einem Nebenpleuel, das an einer weiteren Welle gelagert ist. Der Kolben läuft einige Zentimeter versetzt zur Kurbelwelle.

Bei diesem Prinzip lässt sich der obere Totpunkt der Kolben und damit die Verdichtung variieren. Das ermöglicht in bestimmten Last-Bereichen eine Selbstzündung des Benzin-Luft-Gemischs. Ähnlich wie bei einem Diesel-Motor verbrennt der Kraftstoff nicht durch den Funken einer Zündkerze, sondern nur durch die Hitze im Brennraum. Das spart Benzin und verbessert die Verbrennung. Mazda, VW und Daimler haben bereits ähnliche Patente eingereicht.

Nachteile: Mehr Schwachstellen, mehr Gewicht

Die neue Konstruktion birgt einige Nachteile. Jede Lagerstelle schwächt den Antrieb, Reibung benötigt Kraft und erzeugt Hitze. Zusätzliches Gewicht im Kurbeltrieb macht den Motor theoretisch träge und durstig. Der Verbrauchsvorteil schrumpft.

Die Bauform macht den Vierzylinder zudem deutlich breiter. Er könnte fast das Niveau eines V-Motors erreichen und wäre damit für die Kompaktklasse mit Quermotoren ungeeignet – dort würde es im Motorraum zu eng werden.

Serienfertigung unklar

Ob bald in Ingolstadt die neue Bauform den Vierzylinder sparsamer macht, ist unklar: Auf Nachfrage von MOTOR-TALK bestätigte ein Audi-Sprecher, dass es sich um ein Patent der Firma handelt. Jedoch handele es sich um einen frühen Entwicklungsschritt. Ob es eine Serien-Version gibt, stehe noch nicht fest.

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