Audi produziert den A4 in Neckarsulm und Ingolstadt. Beide Standorte befürchten nun Produktionsausfälle. In Ingolstadt fällt zudem der Q5 weg, die Q2-Produktion ist noch im Aufbau.
Neckarsulm – Der Fußball ist eben doch nicht immer das wahre Leben. Am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga hat die TSG Hoffenheim den FC Ingolstadt geschlagen. Im Audi-Werk Neckarsulm, eine halbe Fahrstunde vom Sinsheimer Stadion entfernt, fühlt man sich dagegen von Ingolstadt übervorteilt. Das berichtet die „Heilbronner Stimme“. Der Grund: In Neckarsulm hat Audi, nach bereits verlängerten Sommerferien beim A6, am heutigen 4. Oktober nicht die Produktion von A4 und A6 aufgenommen. Nur an A8 und R8 wurde wieder gearbeitet. Beim A4, der in Neckarsulm und in Ingolstadt vom Band läuft, fühlen sich die Neckarsulmer nun benachteiligt. Die Befürchtung: Audi könnte künftig weniger Exemplare der Mittelklasse in der Rhein-Neckar-Region beauftragen, um damit die Produktion in Ingolstadt besser auszulasten. Diesel-Tief in ÜberseeQuelle: AudiDort nämlich zeichnet sich eine Lücke ab. Dieser Tage präsentiert Audi in Mexiko den brandneuen Q5 der Presse. In dem amerikanischen Werk soll das SUV künftig gebaut werden, nicht mehr in Ingolstadt. Das Audi-Stammwerk erhielt als Ausgleich den Zuschlag beim neuen Audi Q2, dessen Produktion aber noch nicht vollumfänglich angelaufen ist. Neckarsulm darf in den nächsten Jahren keins der wachstumsstarken SUV-Modelle bauen. Der Q7 wird in Bratislava produziert, der Q3 wandert mit dem anstehenden Modellwechsel aus dem katalonischen Seat-Werk zu Skoda. Fallen nun A4-Quoten weg, müssen die Audi-Werker noch mit einigen produktionsfreien Tagen rechnen. Audi begründete den Produktionsausfall der Zeitung zufolge mit sinkender Nachfrage nach dem Verkaufsstopp von Dieselfahrzeugen in Korea. In den USA werden bereits seit längerem keine VW-Konzernfahrzeuge mit Dieselmotoren mehr verkauft. Allerdings: Nach Angaben des „Donau-Kurier“ verhandelt Audi auch im Ingolstädter Stammwerk über den Wegfall einer Nachtschicht. Das würde ebenfalls die A4- und A5-Produktion betreffen.
Quelle: Heilbronner Stimme |