Mehr als zwei Drittel der Motorvarianten sind bei Audi derzeit nicht lieferbar. Das führte zu einem global historisch schlechten Verkaufsmonat für die VW-Tochter.
Ingolstadt - Leere Lager sowie ein neues Prüfverfahren haben Audi einen katastrophalen Absatzmonat bereitet. Rund 139.150 Fahrzeuge verkaufte der Autohersteller im September weltweit. Das sind 22 Prozent weniger als im Vorjahr, wie Audi am Freitag mitteilte. In Europa gingen die Absatzzahlen sogar um 55,5 Prozent zurück. 37.200 Einheiten kauften die Kunden auf dem Heimatkontinent. Mehr als zwei Drittel der Motorvarianten sind demnach derzeit nicht lieferbar, weil sie noch nicht nach dem neuen WLTP-Standard für die Messung des Kraftstoffverbrauchs zugelassen seien. Erst zum Jahresende dürfte das normale Auto-Angebot wieder erreicht werden. Einzig in China und in den USA legte Audi bei den Absatzzahlen zu - um 12,5 Prozent in Asien und um 1,2 Prozent in Nordamerika. "Trotz der erheblichen unterjährigen Schwankungen geht das Unternehmen aktuell weiterhin von Auslieferungen nahezu auf Vorjahresniveau aus", hieß es. Für die Beschäftigten in Ingolstadt und Neckarsulm bedeuten die Schwankungen eine paradoxe Mischung von Freischichten und Sonderschichten: Mangels Bestellungen laufen die Bänder teilweise langsamer oder werden tage- oder wochenweise gestoppt. Aber sobald wieder ein weiterer Motor durch das Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen wird, gibt es Zusatzschichten, wie ein Unternehmenssprecher sagte. In Deutschland hatten die Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller die Rangliste der Neuzulassungen kräftig durcheinandergewirbelt.
Quelle: dpa |