Ab Herbst können amerikanische Audi mit Ampeln kommunizieren. Der Fahrer erfährt dadurch, wie lange die Ampelphasen dauern. Zu uns kommt der Assistenten vorerst nicht.
Herndon – Für Städter ist das eine traumhafte Vorstellung: eine Stadt, in der der Verkehr immer fließt und man nie steht. Wird es an einer Stelle zäh, schalten die Ampeln um. Die Navis reagieren, auf einer Alternativroute geht es schnellstmöglich zum Ziel. Fast alle Hersteller arbeiten an diesem Traum, Audi bringt jetzt einen kleinen Baustein davon auf den Markt. In den USA bietet Audi ein System an, das nach dem 1. Juni 2016 gebaute Q7, A4 und A4 Allroad mit der Verkehrsinfrastruktur kommunizieren lässt. Der neuartige Ampel-Assistent soll dem Fahrer bei der Wahl der richtigen Geschwindigkeit zum Vermeiden von Rotphasen helfen. Kommt der Wagen doch einmal zum Halt, zählt das System den Countdown bis zum grünen Signal herunter. Ampel-Assistent vorerst nicht in EuropaDer Ampel-Assistent nutzt Mobilfunktechnik, damit besorgt sich das System die Ampeldaten in Echtzeit beim zentralen Verkehrsleitrechner der Stadt. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Kommune den Zugang frei gibt – was in der Praxis nicht selbstverständlich sein dürfte. Der Assistent steht laut Audi daher nur in Washington D.C. und Las Vegas zur Verfügung. Audi testet die Technik seit geraumer Zeit mit Feldversuchen in Las Vegas, Verona, Ingolstadt und Berlin. Die Technik werde dennoch nicht in absehbarer Zeit in Europa verfügbar, sagte ein deutscher Audi-Sprecher auf Nachfrage von MOTOR-TALK. Die Steuerung der Infrastruktur in den Städten sei hier zu unterschiedlich, als dass sich ein einheitliches System etablieren lasse. Erster Schritt zur vernetzten Stadt?Die Kommunikation zwischen Autos und Infrastruktur oder anderen Autos gilt als zentraler Baustein für die autonomen Fahrzeuge der Zukunft. Fast alle Hersteller arbeiten daher daran. Mercedes bietet in der aktuellen E-Klasse bereits eine Form der Car-to-Car-Kommunikation an, mit der sich die Autos gegenseitig vor Gefahren warnen können. Audi bietet mit dem Ampel-Assistent nun eine Form der Car-to-X-Kommunikation. Würde sie zum Standard, könnte sie den Verkehrsfluss in der Stadt insgesamt verbessern. Mit dem Ampelassistenten verkürzt sich zudem die Startzeit nach der Rotphase. Bis die Assistenten in jedem Auto stecken, dürften allerdings noch Jahre vergehen. In Amerika ist der Ampel-Assistent zunächst im aufpreispflichtigen Connect-Paket enthalten. Video: Audi Traffic light information systemQuelle: Mit Material von Spotpress |