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Suzuki-Maruti Brezza, VW Ameo, Renault Kwid - Auto Expo in Neu Delhi

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Dritte Welt oder High-Tech? Zwischen extrem billig und extrem teuer ist im indischen Automarkt noch Platz. Darauf hoffen neben Marktführer Suzuki auch VW oder Renault.

Ein neuer VW aus Indien für Indien: Mit dem Stufenheck-Polo Ameo will VW zumindest ein bisschen vom großen Suzuki-Kuchen abknabbern Ein neuer VW aus Indien für Indien: Mit dem Stufenheck-Polo Ameo will VW zumindest ein bisschen vom großen Suzuki-Kuchen abknabbern Quelle: Volkswagen & dpa/ Picture Alliance

Neu Delhi – Indien, geheimnisvoller Subkontinent. Wer über Autos in Indien spricht, spricht über Maruti Suzuki: Zwischen 45 und 50 Prozent Marktanteil bedeuten, dass in Indien niemand an dem japanisch-indischen Joint-Venture vorbeikommt. Und auch, dass man in der Suzuki-Zentrale Hamamatsu äußerst entspannt auf die Zahlen in anderen Märkten wie Europa schauen kann.

Da irritiert fast, wenn Präsident Toshihiro Suzuki bei der Eröffnung der Auto Expo in Neu Delhi sagt: Man fühle sich bedroht von der engeren Zusammenarbeit zwischen Toyota und Daihatsu.

In Neu Delhi antwortet der Gigant mit der Maruti-Variante des bei uns bekannten Vitara, sowie mit dem im Oktober in Tokio vorgestellten Ignis. Zwei SUV-Crossover gegen das Billig-Image. Dazu setzt Suzuki auf Sicherheit: Auch in den kleinsten Modellen soll es künftig gegen Aufpreis ABS und Airbags geben. Damit will der Hersteller die Sicherheitsdebatte befrieden, die desaströse Crashtests indischer Fahrzeuge ausgelöst hatten.

VW mit neuem Stufenheck-Polo

Renault Kwid Racer: Mit Alcantara, Alu und Carbon könnte der Billigst-Renault theoretisch auch teuer Renault Kwid Racer: Mit Alcantara, Alu und Carbon könnte der Billigst-Renault theoretisch auch teuer Quelle: Renault

Eine Nummer kleiner tritt der europäische Marktführer auf dem Subkontinent auf: Die wichtigste VW-Premiere in Neu Delhi ist der Ameo: eine Stufenhecklimousine, die aus Steuergründen nicht länger als vier Meter sein darf. Viel Spielraum besaßen die Ingenieure dabei nicht, denn der VW Polo, auf dem das Modell basiert, misst als Schrägheck bereits 3,97 Meter.

Nun ist ein Stufenheck-Polo zwar keine ganz neue Idee. VWs Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann freute sich in Neu Delhi dennoch über ein Auto „made for India“ und „made in India“. Bisher produziert man auf Basis des Polo IV noch den Vento vor Ort. Angetrieben wird der Ameo von einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Saugbenziner oder einem Diesel mit 1,5 Litern Hubraum.

Wie Suzuki, wähnt auch Renault indische Autokäufer reif für mehr Lifestyle. 90.000 Bestellungen lägen für das vor vier Monaten vorgestellte Mini-SUV „Kwid“ vor, teilt der französische Konzern mit. Zwei Show-Varianten sollen das neue Modell im Gespräch halten. Der Kwid Racer zeigt eine sportliche Interpretation des Günstig-SUV (ab ca. 3.500 Euro).

SUV-Crossover für Europa?

18-Zoll-Felgen, neue Spoiler, Sportsitze und ein Überrollkäfig sowie ein Innenraum mit Alcantara, Alu- und Carbonelementen zeigen: Der Kwid kann theoretisch teuer werden. Die „Climber“-Studie dagegen zeigt, dass in dem Lifestyle-SUV ein bisschen Geländewagen steckt. Dafür sorgen mehr Bodenfreiheit, eine breitere Spur und größere Stoßfänger.

Ebenso wie der Stufenheck-Polo, wird der Kwid nicht den Weg nach Europa finden. Auch, weil indische Standards weit weg sind von europäischen Ansprüchen. SUV-Crossover mit weniger als vier Metern Länge sind hierzulande ein derzeit nicht existierendes Segment. Als erster füllen wird es in diesem Jahr ausgerechnet Suzuki mit dem Ignis. Dessen Erfolg in Indien praktisch vorprogrammiert ist.

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Renault
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