Schwierige Zeiten für die Umwelt-Auto-Empfehlung des VCD. Realverbrauch,Schadstoffe: All das ließ man lange außen vor. Das geht nun nicht mehr. Und das hat Auswirkungen.
Berlin - Früher achteten sie praktisch nur auf den offiziellen CO2-Ausstoß. Seit vielen Jahren empfiehlt der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) in seiner Auto-Umweltliste Autos für Menschen, die ein umweltfreundliches Auto fahren wollen. Und das waren für den Verein lange die mit dem - auf dem Papier - niedrigsten Verbrauch. Seit Bekanntwerden des Diesel-Skandals hat der VCD umgedacht und präsentiert seine Empfehlungen nur noch in abgespeckter Form. Begründet wird das mit der fehlenden seriösen Datengrundlage bei Schadstoffausstoß und Spritverbrauch auf der Straße. Daher empfiehlt der VCD, falls möglich mit dem Autokauf zu warten: auf Benziner mit Partikelfilter,auf bezahlbarere Elektroautos, auf Autos, deren tatsächliche Emissionen durch die neuen Messzyklen und Straßentests genauer bestimmbar sind. Aktuell haben, wie 2016, Diesel keine Chancen auf Listenplätze mehr. Direkteinspritzende Benziner ohne Filter bleiben wegen hoher Feinstaubpartikel-Emissionen draußen. Empfohlen werden Autos mit Benzin-Hybrid-, Erdgas- und Elektroantrieb. Auch dabei sind kleine Benziner ohne Direkteinspritzung mit einem Hubraum bis zu 1,5 Litern. Diese Autos werden noch empfohlenDie Auswahlkriterien: Die empfohlenen Autos stoßen auf der Straße nicht mehr als 150 g/km CO2 aus, Diesel müssen den den aktuellen Euro-6-Grenzwert bei Stickoxiden auf der Straße einhalten, Direkteinspritzer-Benziner über einen Partikelfilter verfügen. Und: Das Auto darf nicht lauter als 73 dB (A) sein. 34 Pkw-Modelle stehen am Ende auf der Umweltliste. Bei den Benzin-Hybriden stammen alle sechs von Toyota: Auris, zwei Prius-Varianten, Yaris, C-HR, Lexus ct200h. Die fünf Erdgasmodelle kommen durchweg aus dem Volkswagen-Konzern: drei Mal Audi (A3 1.4, A4 2.0 und A5 2.0) und zwei VW-Modelle (Golf 1.4 und eco Up). Bei den Elektroautos hebt der VCD zehn Fahrzeuge positiv hervor, darunter sechs von deutschen Herstellern (BMW i3, Mercedes B250e, smart fortwo, forfour, und VW e-Golf und e-up), zudem Citroen C-Zero, Hyundai IONIQ, Peugeot ion und Renault Zoe. Bei den 13 Benzinern handelt es sich überwiegend um Kleinst- und Kleinwagen, jeweils mit sparsamen Motorvarianten. Mit dem VW Up ist VW der einzige deutsche Beteiligte. Mit Peugeot (108, 208, 2008), Citroen (C1, C3, C4, DS3) und Renault (Clio) sind gleich acht französische Modelle dabei. Honda (Jazz) und Toyota (Aygo und zwei Yaris-Varianten) komplettieren die Liste. Zu all diesen Fahrzeugen lägen dem VCD zufolge verlässliche und aus Umweltsicht vertretbare Emissions- und Verbrauchswerte vor, teilte Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, mit.
Quelle: m. Material v. SP-X |