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Autobahn gesperrt: Teile der A20 versinken im Moor - Autobahn A20 um einen halben Meter abgesackt

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Nicht auf Sand - sondern auf Moor gebaut: Teile der Fahrbahn der Autobahn A20 sind massiv abgesackt. Das entsprechende Teilstück wurde jetzt gesperrt.

Aufgrund des moorigen Untergrunds ist die Fahrbahndecke auf der Länge von 100 Metern abgesackt Aufgrund des moorigen Untergrunds ist die Fahrbahndecke auf der Länge von 100 Metern abgesackt Quelle: Picture Alliance

Tribsees - Ein Teil der Ostsee-Autobahn A20 ist unerwartet gesperrt worden, weil die auf Moor gebaute Fahrbahn nach und nach um mehr als einen halben Meter abgesackt ist. Betroffen sei ein Abschnitt der erst 2005 fertiggestellten Autobahn bei Tribsees in Vorpommern, sagte Ronald Norrmann vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Güstrow am Mittwoch. Die Fahrbahn in Richtung Westen sei wegen des moorigen Untergrunds am Fluss Trebel auf etwa 100 Metern Länge abgesackt. Die Reparatur soll mindestens zwei Jahre dauern.

"Wir wollen keine Gefährdung zulassen", sagte Norrmann. Autofahrer müssten deshalb voraussichtlich bis Samstag eine Umleitung in Kauf nehmen. Danach soll der Verkehr jeweils einspurig über die südliche Fahrbahn geleitet werden.

Das Absinken sei bereits im Frühjahr bemerkt worden, aber nicht in dem Ausmaß, sagte Norrmann. "Zuletzt sackte die Straße bei laufendem Verkehr um zwei Zentimeter täglich, vorher war es ein halber Zentimeter", erklärte der Baufachmann. Die A20 Lübeck-Stettin war das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer 10 und gilt bei Tribsees als Hauptverkehrsader in Ost-West-Richtung.

Betonpfähle könnten gebrochen sein

Ein Ingenieurbüro forsche nach der genauen Ursache und habe schon Grabungen vorgenommen. Als Ursache werde bisher vermutet, dass tragende Betonpfähle in der bis zu 20 Meter starken Torfschicht gebrochen sein könnten. "Dann müssten wir eine ganz neue Moorbrücke in der Tiefe bauen", erläuterte Norrmann. Dazu würden neue Bohrpfähle und eine sie verbindende Betonschicht benötigt. Es sei aber erst eine Planung notwendig. Die Kosten könnten sich auf mehrere Millionen Euro summieren.

Die auf dem gleichen Baugrund stehende Fahrbahn in Richtung Osten, also zu den Ostseeinseln Rügen und Usedom sowie nach Stralsund und Stettin, stehe dagegen stabil. Sie soll von Samstag an den gesamten Verkehr aufnehmen. So lange dauere es, bis genug Verkehrsleittechnik beisammen sei und die provisorischen Zufahrten fertig seien.

 

Quelle: dpa

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