35 Jahre sind vergangen, seit Porsche den ersten Elfer mit Turbomotor präsentierte. Dabei mutet die Leistungsangabe aus heutiger Sicht fast schon untertrieben an: 260 PS. Heute leister der 997 mit zwei Abgasturboladern 500 PS. Heute pressen gleich zwei Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie dem Sechszylinder-Boxer die für eine effektive Verbrennung des direkt eingespritzten Kraftstoffs erforderliche Atemluft in die nunmehr 3,8 Liter Volumen fassenden Lungen des Porsche 911 Turbo Coupé. Neue Ladeluftkühler mit effizienterem Wirkungsgrad erlauben ein Absenken des Ladedrucks von 1,0 auf 0,8 respektive 1,2 auf 1,0 bar im Overboost-Bereich. Letztgenannten können sich diejenigen erschließen, die gegen Aufpreis das Sport Chrono Paket Turbo ordern. Nur dann fällt auch das normalerweise mit 650 Newtonmeter bezifferte Drehmoment um 50 Nm höher aus. Die Sport Plus-Taste liefert zusätzliche Kraft Bereit gestellt werden die zusätzlichen Bären-Kräfte durch Druck auf die in der Mittelkonsole befindliche Sport Plus-Taste. Besonders stolz sind die Porsche-Ingenieure auf ihre neu entwickelte Expansionsansauganlage, die sich mittels kurzer Saug- und verhältnismäßig langer Verteilerrohre physikalische Gesetze zunutze macht. Die sich aufgrund größerer Querschnitte ausdehnende und in der Folge abkühlende Ansaugluft bedingt niedrige Verbrennungstemperaturen, verbessert den Wirkungsgrad des Motors und generiert so eine höhere Motorleistung. Dass der Neue in allen Lebenslagen mehr im Strumpf hat als der Alte, ist allzeit spürbar: Ob im Coupé oder Cabriolet, mit oder ohne Overboost - der aufgeladene Elfer geht wie die Sau. Dass die vom Werk angegebenen Sprinterqualitäten mit 3,6 Sekunden von null auf 100 km/h respektive deren 3,4 mit Sport Chrono Paket eher tief gestapelt sind, hat bereits der sport auto 0-300-0-Test in Papenburg bewiesen. Der im hohen Norden angetretene 2+2- Sitzer mit fest sitzender Kopfbedeckung und dem über sieben Fahrstufen verfügenden Doppelkupplungsgetriebe PDK spurtete in 3,1 Sekunden aus dem Stand auf Landstraßentempo. Die 200-km/h-Marke passierte der starke Elfer bei moderaten Außentemperaturen nach 10,8 Sekunden. Der Porsche 911 Turbo hat Allradantrieb Der variable Allradantrieb mit elektronisch gesteuerter Momentenverteilung garantiert, dass die bärigen Kräfte auch bei schlechten Witterungsbedingungen in Vortrieb umgesetzt werden. Bei Wahl des Sport Plus-Modus werden die Antriebskräfte grundsätzlich hecklastiger verteilt. Launige Drifts sind dann fester Bestandteil des aktuellen Turbo-Fahrprogramms. Was das Werk für den Newcomer sonst noch verspricht, sind deutlich niedrigere Verbrauchswerte. Die für den Drittelmix mit PDK-Getriebe genannten 11,4 Liter Super Plus sollen realitätsnah sein. Viel mehr als dies dürfte Sportwagen-Enthusiasten jedoch die einzigartige stimmliche Präsenz des starken Elfers begeistern: Sanft schnurren, wild fauchen und heiser Dampf ablassen - so facettenreich hat der Turbo noch nie aufgespielt.
Quelle: Tuningsuche |
verfasst am 25.11.2009
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