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Disco-Unfälle - Bäume sind tödliche Unfallgegner

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Disco-Unfälle: Schmale, von alten Bäumen gesäumte Landstraßen werden oft zur Todesfalle für junge Fahrer.

Test: Baumcrash mit Fiat Panda Test: Baumcrash mit Fiat Panda Bei Disco-Unfällen geht es leider nicht darum, wie sich Kevin-Jason aus Fürstenwalde zur Musik von Justin Bieber den Fuß verdreht. Die meisten Disco-Unfälle ereignen sich auf der Heimfahrt von der Disco, in den frühen Morgenstunden.

Im Jahr 2011 starben laut Statistischem Bundesamt 522 Menschen zwischen 18 und 24 Jahren bei Pkw-Unfällen. Die Zahl der nicht Angeschnallten ist bei 18- bis 24-jährigen Fahrzeuginsassen doppelt so hoch wie im Durchschnitt. "Wir haben weniger Unfälle, aber wir haben dramatischere Folgen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann angesichts der Zahlen. In Bayern bemüht sich die Aktion Disco-Fieber um Aufklärung und Dialog mit jungen Autofahrern.

Von Disco-Unfällen sind fast immer junge Menschen betroffen, überdurchschnittlich oft werden Unfallopfer verletzt oder getötet. Warum ist ausgerechnet diese Unfallart so gefährlich?

 

Alkohol und Drogen, Übermüdung: In der Disco nüchtern zu bleiben, während die Freunde langsam lustiger werden, ist langweilig; für den Fahrer ist es aber unumgänglich. Wer unter Drogen- oder Alkoholeinfluss steht, fährt unsicher und mit eingeschränktem Reaktionsvermögen. Ähnliche Folgen kann Übermüdung haben. Dadurch steigt das Risiko schwerer Unfälle.

Gruppendynamik: In der Theorie wissen wir, dass umsichtiges Fahren wichtig ist – vor allem nachts und über Land. In der Praxis kann das aber ganz anders aussehen, wenn die Stimmung im Auto gut ist – einem vielleicht sogar jemand ins Lenkrad greift oder die Augen zuhält. Besonders gefährdet bei Unfällen sind nicht angeschnallte Passagiere.

Baumunfälle: Der Alleebaum ist der häufigste Unfallgegner bei schweren Discounfällen. Ein tödlicher Gegner, wie der ADAC in einem Crashtest ermittelt hat. Üblicher Hergang: Die Längsträger, die eigentlich die Aufprallenergie aufnehmen sollen, wickeln sich links und rechts um den Baum; Motor und Getriebe werden in den Innenraum gedrückt. Im Crashtest platzte ein Airbag, die Insassen stießen aneinander – in der Realität wären schwerste oder tödliche Verletzungen die Folge gewesen.

Sicherheitstechnik: Moderne Autos sind recht sicher, aber für Fahranfänger meist zu teuer. In älteren Gebrauchtwagen finden sich meist deutlich weniger Airbags, keine Gurtstraffer und -begrenzer hinten, und auch kein ESP; laut ADAC halbiert ein vorhandenes ESP die Gefahr, von der Straße abzukommen. Schwere Fahrfehler kann jedoch auch ein ESP nicht ausgleichen.

 

Quelle: MOTOR-TALK, ADAC, Aktion Disco-Fieber

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Renault
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