DeLorean DMC-12: Neuauflage dank neuem US-Gesetz

Der DeLorean kommt zurück. Dem "Low Volume Motor Vehicle Manufacturers Act" sei Dank. Was das ist, wann es wieder DMC-12 gibt und was anders sein wird, lest Ihr hier.

DeLorean will neue DMC-12 bauen. Das wird mit einem neuen US-Gesetz ermöglicht Quelle: DMC Motor Company

Humble/Texas/USA – Es gibt Dinge, da nehmen sich die USA und Deutschland nicht viel. „Neue“ Oldtimer wollen die Behörden hier wie dort nicht sehen. Ein Oldie, der kein altes Chassis besitzt und daher mit einer neuen Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN) versehen ist, müsste bei seiner ersten Zulassung den heutigen Maßgaben für Sicherheit und Emissionen entsprechen.

Die Original-DeLorean wurden in Irland gefertigt. Die neuen Exemplare werden als Replica auf den Markt kommen Quelle: MOTOR-TALK Dieses Problem kennt auch der texanische Investor Steven Wynne, der die Überreste der "DeLorean Motor Company" übernommen hat. Aus den noch vorhandenen Beständen des DeLorean-Lagers fertigt er seit einigen Jahren neue DeLorean aus alten Teilen. Allerdings musste er dabei immer auf alte Chassis mit bereits registrierter VIN zugreifen – die Stückzahl blieb deswegen gering. Das könnte sich jetzt ändern.

Bahn frei für die Replica

Denn in den USA wurde im Dezember 2015 mit dem "Low Volume Motor Vehicle Manufacturers Act" ein Gesetz erlassen, das kleinen Herstellern mehr Freiraum gibt. Vorher mussten sie die gleichen Auflagen erfüllen wie Hersteller mit Millionenabsätzen.

Dem Gesetz nach bekommen Autobauer, die weltweit weniger als 5.000 Einheiten pro Jahr produzieren, die Freiheit, die Maßgaben für die Crashsicherheit nicht zu erfüllen. Lediglich die Emissionswerte des „Clean Air Act“ müssen dennoch eingehalten werden.

John DeLorean arbeitete bei GM und gründete dann seine eigene Firma. Er starb 2005 Quelle: dpa/Picture Alliance Damit wird die Herstellung von Replica in den USA stark vereinfacht. Laut dem Gesetz dürfen Fahrzeuge, die einem mindestens 25 Jahre alten Modell ähneln sollen oder mit der Lizenz des ehemaligen Herstellers gefertigt werden, gebaut und mit neuer VIN zugelassen werden. Sie brauchen lediglich einen Motor, der den aktuellen Abgasvorschriften entspricht. Die Hersteller müssen sich bei der US-Verkehrsbehörde NHTSA und der Umweltbehörde EPA entsprechend registrieren und auch mögliche Rückrufe gewährleisten.

Neue DeLorean ab 2017

Für DeLorean kommt dieses Gesetz wie gerufen. Die Firma hat die Teile und die Kenntnisse, um viele weitere DMC-12 zu fertigen und kündigt auf ihrer Website ein Comeback an. Ab 2017 sollen dann neue DeLorean gefertigt werden - 300 Stück pro Jahr. Der Preis soll laut US-Medien knapp unter 100.000 Dollar liegen.

Laut DeLorean muss dafür nur noch die Produktion einiger Teile gesichert und ein entsprechender neuer Motor gefunden werden. Denn der alte 2,8-Liter-V6 schafft die neuen Emissionswerte nicht. Abgesehen vom Motor und der Klassifizierung als Replica soll sich an den Autos kaum etwas ändern. Das klingt einerseits nach einem großen Eingriff. Andererseits hat der Motor des DMC-12 wahrscheinlich den kleinsten Teil zu dessen Ruhm beigetragen. Der 130 PS starke V6 gilt als träge, aber wartungsintensiv.

Neuer oder alter DMC-12?

Weltweit soll es noch etwa 5.000 bis 6.000 originale DeLorean DMC-12 geben. Gute Oldtimer kosten mit höchstens 50.000 Euro deutlich weniger als das, was Steven Wynne für neu gefertigte Exemplare verlangen dürfte. Ob es da eine extrem hohe Nachfrage nach den Replica geben wird? Das kann Steve Wynne demnächst testen. Der übrigens mit seiner Firma gleichfalls einziger Anbieter neu produzierter Ersatzteile für das Modell ist.

Hier lest Ihr unsere große Geschichte zum DeLorean DMC-12 und Zurück in die Zukunft 2.