Der VW-Konzern trennt sich von seiner Expertin für Compliance. Das wird teuer, wie Medien berichten. Doch warum erhält Christine Hohmann-Dennhardt die hohe Abfindung?
Wolfsburg - Die Summen bewegen sich zwischen 11,5 und 13 Millionen Euro. So viel bekommt die ehemalige Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt Medienberichten zufolge von Volkswagen. Sie war kürzlich aus dem Vorstand ausgeschieden. Der "Süddeutschen Zeitung", laut der sie 11,5 Millionen Abfindung bekommt, sagte sie dazu: "Dass ein Vertrag erfüllt wird, ist ein ganz normaler Vorgang". Laut "Spiegel Online" bekommt die 66-Jährige mehr als zwölf Millionen Euro von dem Konzern. Das "Handelsblatt" berichtete, VW zahle insgesamt rund 13 Millionen Euro. Ein VW-Sprecher wollte die Berichte nicht kommentieren. Die Millionenabfindung bekommt Hohmann-Dennhardt den Berichten zufolge, weil ihr neben dem Gehalt für 13 Monate Arbeit eine Abfindung in Höhe von knapp zwei Jahresgehältern zustehe. Die Juristin hatte im Januar 2016 bei VW angefangen und einen Dreijahresvertrag erhalten. Der wurde vorzeitig aufgelöst. Außerdem beinhaltet die Summe eine Entschädigung. Das bestätigte Hohmann-Dennhardt der "SZ" gegenüber. Die erhalte sie dafür, dass sie vorzeitig bei Daimler ausgeschieden war. Dort hatte sie bereits als Compliance-Vorstand gearbeitet. Anfang 2016 wechselte sie als Vorstand für Integrität und Recht nach Wolfsburg - und sollte die Aufarbeitung des Abgasbetrugs vorantreiben. Sie hatte damals auf Ansprüche an ihren Ex-Arbeitgeber verzichtet. In der vergangenen Woche hatte VW überraschend mitgeteilt, Hohmann-Dennhardt scheide zum 31. Januar aus dem Vorstand des VW-Konzerns aus. Als Grund wurden "unterschiedliche Auffassungen über Verantwortlichkeiten und die künftigen operativen Arbeitsstrukturen in ihrem Ressort" genannt. Dem Vernehmen nach gab es interne Querelen über die genaue Rolle Hohmann-Dennhardts bei VW. Quelle: dpa |