Heiliger Lamborghini! Papst Franziskus schlägt einen geschenkten Huracan aus - zehn Zylinder sind eben nicht bescheiden. Der weiß-goldene Sportler wird versteigert.
Rom - Man stelle sich vor: Ein Papst im Lambo. Jaja, Italien und so. Aber das passt trotzdem nicht. Weder in der typischen Papamobil-Form mit Glasglocke noch im Serienzustand. Das Oberhaupt der katholischen Kirche soll sich im Alter von 80 Jahren nicht in einen Supersportler falten müssen. Auch wenn er das vielleicht sogar noch schaffen würde. Aber Papst Franziskus ist vor allem für seine Bescheidenheit bekannt. Deshalb kommt ein Lamborghini für ihn nicht infrage. Ideelle Gründe werden hier noch schwerer wiegen als praktische. Gelegentlich fuhr er zwar in einer offenen Mercedes G-Klasse. Aber bekannt wurde er in Fiat Idea und Ford Focus. Kurz nach seinem Amtsantritt tadelte er Geistliche in teuren Autos. Päpstlicher Lamborghini Huracan wird versteigertLamborghini schenkt ihm trotzdem einen Huracan mit zehn Zylindern, 610 PS und Allradantrieb für himmlische Beschleunigungswerte. Unnötig, klar, aber üblich. Viele Autobauer investieren in ihre Verbindung zum Vatikan. Sogar der Motorradhersteller Harley-Davidson schenkte Franziskus einst zwei Bikes. Es geht nicht um das Geschenk, sondern um die Geste. Papst und Autofans sind sich einig: So ein Lambo, der soll nicht in den Katakomben des Vatikans verstauben. Auch wenn er mit weißem Lack und goldenen Zierstreifen farblich bestimmt toll in den Fuhrpark passt. Weil ihn auch sonst niemand braucht - die Carabinieri bekamen bereits päpstliche Ducatis - wird er nun versteigert. Das Auktionshaus Sotheby's soll sich um den Verbleib des Lambo kümmern. Franziskus signierte und segnete das Auto. Das hilft unterm Hammer: Eine der beiden Harleys wurde für gut 240.000 Euro versteigert. Der Huracan kostet ohne päpstlichen Vorbesitzer bereits gut 200.000 Euro. Potenziell geht es hier also um eine ganze Menge Geld. Das soll verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen zugute kommen. Die Einrichtungen kümmern sich um Opfer von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung, Christen im Exil und Ärzte, die in Afrika Kinder pflegen. Quelle: Mit Material von dpa |