In einer Güteverhandlung wollten Audi und Ex-Entwicklungschef Weiß eine Einigung erzielen - Weiß klagt auf Wiedereinstellung. Die Einigung gelang im ersten Anlauf nicht.
Heilbronn - Der Autohersteller Audi konnte sich mit dem ehemaligen Entwicklungschef Ulrich Weiß in einer Güteverhandlung nicht einigen. Im Zuge der Diesel-Affäre hatte sich Audi von dem Manager getrennt. Der Einigungsversuch scheiterte am Dienstag vor dem Arbeitsgericht in Heilbronn. Der frühere Chef der Motorenentwicklung am Standort Neckarsulm, Ulrich Weiß, war nach der Aufdeckung der Betrugssoftware bei Dieselmotoren im November 2015 zunächst freigestellt, aber weiterbezahlt worden. Im Februar kündigte ihm Audi. Weiß sieht sich als Bauernopfer und hatte seinerseits Audi-Chef Rupert Stadler belastet. Audi hält die Kündigung für gerechtfertigt. Ein Grund für den Schritt sei gewesen, dass Weiß den Vorstand bis September 2015 nicht über Manipulationen informiert habe, von denen er nach Auffassung von Audi wusste. Zudem wirft der Autohersteller dem Ingenieur vor, Daten vernichtet zu haben. Er selbst weist die Vorwürfe zurück. Audi schloss trotz der zunächst gescheiterten Einigung nicht aus, dass ein Vergleich mit Weiß geschlossen werden könne. "Das Thema Vergleich wird gerade intensiv bearbeitet und wir werden, wenn es soweit ist, auf jeden Fall auf den Kläger zukommen", sagte Anwältin Martina Hidalgo, die im Auftrag von Audi tätig ist.
Quelle: dpa |