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Strengere Abgasnorm wurde in Deutschland noch nicht verwendet - Bisher keine Anträge auf Euro 6d-Temp Typprüfung

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Seit dem 1. September gilt für neue Fahrzeugtypen die strengere Abgasnorm Euro 6d-Temp. Angewendet wurde die neue Norm bisher nicht - mangels Anträgen der Industrie.

Seit dem ersten September 2017 gilt die neue Abgasnorm Euro 6d-Temp, die erstmals Straßentests für neue Fahrzeugtypen vorschreibt Seit dem ersten September 2017 gilt die neue Abgasnorm Euro 6d-Temp, die erstmals Straßentests für neue Fahrzeugtypen vorschreibt Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin - Der Diesel steht in der Diskussion. Die Autohersteller verweisen auf die neueste Generation des Antriebs, die auch auf der Straße sauber sein soll. Allerdings: bisher kein Hersteller Modelle nach der neuesten und strengsten Abgasnorm in Deutschland amtlich genehmigen lassen. Bis 6. September lagen beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) "keine Anträge auf Euro-6d-Typgenehmigung zur Prüfung vor", wie das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen antwortete.

Fahrzeuge dieser Norm wären nach Angaben von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) aber als einzige Diesel mit Sicherheit von möglichen gerichtlich erzwungenen Fahrverboten in Städten ausgeschlossen.

Ob nach dem 6. September Anträge beim KBA eingegangen sind, könne er nicht sagen, erläuterte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Montag in Berlin. Das Ministerium hat außerdem keine Informationen dazu, ob in anderen EU-Ländern Genehmigungsverfahren laufen.

Einzelne Modelle erfüllen Grenzwerte

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte die Autoindustrie: "Viele Ankündigungen, viele Versprechen - aber am Ende bleibt wenig bis gar nichts übrig." Hersteller verkaufte noch ihre Diesel-Pkw mit schlechterer Abgasreinigung, weil dort Gewinnmargen höher seien. "Dabei würde doch jetzt die Chance für einen Neuanfang bestehen und dass die sauberen Fahrzeuge beworben werden."

Die EU-Abgasnorm Euro 6d-Temp gilt seit September 2017 für die Zulassung neuer Automodelle. Ein Grenzwert für den Ausstoß gesundheitsschädlicher Stickoxide muss nach der neuen Norm nicht nur im Labor, sondern erstmals auch auf der Straße erfüllt werden - allerdings ist vorerst im Alltag eine Überschreitung um den Faktor 2,1 erlaubt. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Euro-6d-Diesel jüngst als "emissionsarm und sehr klimafreundlich" gelobt.

Ein Sprecher des Umweltministeriums sagte, es gebe bereits Diesel, die der neuesten Norm entsprächen, wie Abgas-Tests "unabhängiger Dritter" gezeigt hätten. Es seien aber "viel zu wenige Fälle". Die Autobauer seien aufgefordert, die neuen Modelle früher auf den Markt zu bringen, damit Kunden viele Modelle zur Auswahl hätten. Bereits typgeprüfte Modelle mit Zulassung vor dem 1. September müssen die neue Norm erst ab September 2019 einhalten.

 

Quelle: dpa

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