Blaues Licht soll die Zahl der Wildunfälle senken. Entsprechende Reflektoren an den Leitpfosten am Straßenrand schrecken Reh, Wildschwein und Co. nachweislichen ab.
Quelle: picture alliance / dpa Essen/Hannover - Zwölf Zentimeter breit und einen Meter hoch: Die schwarz-weißen Kunststoffpfosten am Fahrbahnrand leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. An den sogenannten Leitpfosten sorgen weiße beziehungsweise orangefarbene Reflektoren dafür, dass sich Autofahrer in der Dunkelheit, bei Nebel oder Schnee orientieren können. Auf Strecken, die vermehrt von Wildwechseln betroffen sind, kommt neuerdings ein blauer Reflektor hinzu. Diese Reflektoren sollen beispielsweise Rehe, Hirsche und Wildschweine davon abhalten, auf die Straße zu laufen, wenn sich ein Fahrzeug nähert. Das Prinzip: Wenn das Licht der Scheinwerfer auf die Reflektoren der Leitpfosten trifft, strahlen die gekrümmten Reflektoren blaues Licht in einem breiten Winkel ab. Das blaue, in den seitlichen Straßenraum gestreute Licht wiederum schreckt die Wildtiere ab. Sie schätzen es als unruhig und gefährlich ein. Während herkömmliche Methoden wie das Aufhängen von CDs in Bäumen, Duftzäune oder rote Reflektoren die Tiere nicht von der Fahrbahn fernhalten, scheuen Wildtiere nachweislich vor blauem Licht zurück. Vermutlich weil ihre auf das Sehen in Dämmerung und Dunkelheit spezialisierten Augen besonders empfindlich auf blaue Lichtfarben reagieren. Rötliches Licht hat hingegen keinen Effekt, weil die meisten Wildtiere nicht über Rezeptoren dafür verfügen. Ein Forschungsprojekt von ADAC und Deutschem Jagdverband konnte 2011 nachweisen, dass sich Wildunfälle mit Hilfe der blauen Reflektoren um bis zu 80 Prozent reduzieren lassen. Entsprechend werden immer mehr gefährdete Straßen damit ausgestattet. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
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