Diese Werbung kann man witzig oder überheblich finden – das hängt ganz davon ab, welches Auto man fährt. BMW veralbert in einem aktuellen Spot Tesla-Model-3-Wartende.
Berlin – Tesla wird oft mit einer Religion verglichen – und von manchen Menschen auch so verteidigt. Über die Religion anderer macht man sich eigentlich nicht lustig. Weil Tesla aber eben doch nur ein Autobauer ist und Elon Musk nicht der Messias, hat ein anderer Autobauer genau das getan. In zwei aktuellen Werbespots veralbert BMW Tesla und deren Geschäftsstrategien. „Du kannst eine Anzahlung leisten und warten. Du kannst deinen Namen auf eine Liste setzen lassen und warten. Du kannst dich in einer Reihe anstellen und warten. Oder du kannst fahren“, sagt ein Sprecher in einem der Spots. Währenddessen läuft eine Frau über einen Parkplatz und wirft einen flüchtigen Blick auf ein paar leere „Supercharger“. Am Ende steigt sie in ihren BMW 330e Plug-in-Hybrid und fährt los. Ohne, dass es hier direkt erwähnt wird, ist klar, es geht um das Tesla Model 3. Das Auto, dessen finales Design bis vor Kurzem nicht feststand und das erst ab Ende 2017 produziert wird. Das Auto, für das Menschen trotzdem bereits im April eine 1.000-Dollar-Anzahlung geleistet haben, ohne es überhaupt gesehen zu haben. Vor allem aber ein Auto, dem das gelang, ohne jegliche Werbespots. „Das Auto, auf das du wartest. Ohne das Warten“, heißt es am Ende des Sports von BMW. Auf den ersten Blick ist der Spot witzig, und auch mutig. Doch am Ende ist er auch etwas schief und vielleicht überheblich. Tesla-Kunden warten nicht auf einen Plug-in-Hybrid, sie warten auf einen Tesla - und auf den wollen sie warten. Die Glaubensfrage "Übergangs-Plug-in oder gleich Elektroauto" ist für sie schon entschieden. Und übrigens: Ein erschwingliches, stylishes Elektroauto mit überdurchschnittlicher Reichweite (300+ km) - darauf muss man auch bei BMW noch warten. BMW-Video: Wait or DriveBMW-Video: Waiting |