Getunte BMW 3er der E36-Baureihe sieht man immer weniger. Und wenn, dann sind sie oftmals verbastelt und ziehen eher ein müdes Lächeln auf sich. Doch nicht so der M3 von Piet B. aus den Niederlanden. Bevor sich Piet im Jahr 2004 den M3 kaufte hatte er schon einige Autos im Besitz, die jedoch nicht wirklich verändert wurden. Da sein Herz aber an den Autos aus München, besonders an den M-Modellen hängt, musste es diesmal natürlich ein BMW sein. Piet fand ein nicht mehr ganz so ansehnliches 3er Coupe, Baujahr 1998. Die Substanz war zwar nicht mehr die beste, doch der Motor war super in Schuss, also kaufte er den Wagen. Er hatte auch schon direkt eine Vision vor Augen, sodass direkt mit dem Umbau begonnen werden konnte.Angefangen wurde mit dem Aufwendigsten - der Karosserie. Zunächst wurden nahezu alle Sicken gecleant und die Embleme entfernt. Der Front schenkte er besondere Aufmerksamkeit. Sie wurde auf das Design des 5er, Typ E60, umgebaut. Neben neuen Scheinwerfern und einer Frontschürze aus dem Hause Schneider Tuning wurde auch die Motorhaube verlängert und angepasst. Breitere Kotflügel mit Lüftungsauslässen und bullige Seitenschweller fanden den Weg an den BMW. Die Heckpartie präsentiert sich mit LED-Rückleuchten und der wuchtigen Heckschürze, in die sich die Doppel-Rohr-Abgasanlage sauber einfügt. Für Piet, dem gelernten Dachdecker, war klar, dass auch die Türen bearbeitet werden mussten. Er tauschte die originalen Türscharniere gegen Scharniere im LSD-Door-Style. Die hinteren Radläufe mussten stark verbreitert werden, um den mittlerweile eingetroffenen 20'' Felgen samt Reifen genug Platz zu bieten. Im letzten Schritt wurden die Übergänge der Seitenschweller zur Karosserie geglättet so dass es nun optisch wirkt wie aus einem Guss. Doch bis der M3 endlich zum Lackierer konnte, war noch einiges zu erledigen. Piet widmete sich erst dem Fahrwerk, um näher an die Fahrbahn zu kommen. Die Wahl für die Tieferlegung fiel auf ein Air-Ride Luftfahrwerk von K-Sport. So kann das Fahrzeug stufenlos angehoben und abgesenkt werden ohne einen mechanischen Eingriff von außen. Die beiden Kompressoren und der Tank wurden im Kofferraum eingebaut. Für die richtige Haftung auf der Straße sorgen monströse 20 Zoll Privat Wheels Räder. Auf der Vorderachse fanden 8.5x20 mit 235/30R20 und auf der Hinterachse 10x20 mit 285/25R20 Reifen von Dunlop ihren Platz. Im abgesenkten Zustand des Fahrwerks verschwinden die Räder im Radhaus des M3.Die Gestaltung des Innenraums war fast genauso aufwendig wie die Arbeiten an der Karosserie. Für Piet war klar, dass auch der Innenraum in einem trendigen Lackkleid erstrahlen sollte. So begann er mit dem schleifen und füllern der Plastikverkleidungen. Jedoch gefielen ihm die originalen Türverkleidungen überhaupt nicht. Kurzerhand fertigte er sich neue Door-Boards selber an, welche nun auch Teile des Soundsystems beherbergen. Auch die Verkleidungen der Rückenlehen wurden in Eigenregie modifiziert. So scheinen nun Totenköpfe aus dem Sitz zu kommen. Aber eventuelle Mitfahrer werden dieses Kunstwerk kaum zu Gesicht bekommen - vielleicht ist es besser so, denn es besteht durchaus die Gefahr, dass sie vor Angst erstarren und schon vor Fahrtantritt die Flucht ergreifen.Denn wo früher die Rücksitze waren, sind heute drei 400W Subwoofer und die Endstufe in einer voluminösen GFK-Einfassung untergebracht. Nachdem nun alles vorbereitet war, ging es ab zum Lackierer. Der hatte eine Menge zu tun. Denn schließlich sollte der M3 nicht nur in einer einfachen Farbe lackiert werden, sondern es sollten sich die Leute nach dem Auto umdrehen.Der vordere Bereich sowie das Dach wurden in Himmelblau-Metallic lackiert, während im unteren und hinteren Bereich ein Lila-Blau-Grün Flip-Flop-Lack verwendet wurde. Unterteilt wurden die Bereiche durch einen Streifen in Silber der aussieht, als wäre der Lack auf geschält worden. Auf der cleanen Heckklappe wurde das BMW M-Logo recht dezent dort lackiert, wo früher das originale BMW Logo aus Blech prangerte. Aber auch das Scheibenwischgestänge wurde in Wagenfarbe mit lackiert, genauso wie der Ventildeckel. Im Motorraum wurde ein weiterer Eyecatcher platziert, indem dort eine Abbildung der Leistungskurve des M3 3.2 SMG bildlich dargestellt wurde. Diese Idee kam ihm spontan, sagte Piet. Jetzt konnten in stundenlanger Detailarbeit die Lackierarbeiten im Innenraum fortgeführt werden. Außer den Schaltern wurde nahezu alles lackiert, was lackiert werden konnte.Nachdem der BMW nun fertig lackiert und alle Teile angebaut waren, konnte er der Öffentlichkeit auf Messen und Treffen präsentiert werden. Selbstverständlich durfte Piet auch den einen oder anderen Pokal mit nach Hause nehmen. Aber er sagt auch, dass er noch nicht fertig ist und noch einige Kleinigkeiten verändern möchte, um aus dem M3 ein noch einmaligeres Auto zu machen. Nach dem was er bisher bereits gezeigt hat, denken wir, an Einmaligkeit fehlt es dem Auto defintiv nicht. Die bisherigen Ideen konnten sich allerdings durchaus sehen lassen, daher sind wir auch sehr gespannt auf das was uns in Zukunft noch erwartet. 1. Karosserie
2. Fahrwerk/Felgen
3. Motor
Text: O.Wendland, Bilder: R. Veth
Quelle: Tuningsuche |
verfasst am 25.01.2012
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