Gehören Sie zur mittleren Führungsebene eines börsennotierten Unternehmens? Brauchen Sie einen repräsentativen, nicht zu billigen Dienstwagen, wollen es aber manchmal auch richtig krachen lassen? Dann hat BMW etwas für Sie: Den neuen M5. Gegenüber dem Vorgänger bietet der M5 der 5. Generation erneut mehr Leistung – aber trotzdem weniger Motor. Denn dass auch die großen, starken Bajuwaren-Antriebe einem Downsizing unterzogen werden, war schon länger klar und erwischt den M5 auch nicht als ersten. So dreht BMW beim neuen M5 nach 6, 8 und zuletzt 10 Zylindern und 5 Litern Hubraum die Spirale wieder zurück. Einige werden den S85 V10 mit seinen satten 507 PS vermissen, aber der Trend macht eben auch vor den Hochleistungstriebwerken aus dem Hause BMW nicht Halt. So wurde der aus dem X6 M bekannte 4,4 Liter-V8 mit seiner doppelten Turboaufladung für den M5 noch einmal angefasst und leistet hier nun 560 PS bei 6.000 – 7.000 U/min. Das maximale Drehmoment von üppigen 680 Nm steht bereits ab1.500 U/min zur Verfügung. Und so verspricht der um zwei Zylinder und einen guten halben Liter Hubraum kupierte M5 das, was derzeit immer versprochen wird: Mehr Performance bei weniger Verbrauch. BMW verspricht konkret 30 Prozent mehr Drehmoment, 10 Prozent mehr Motorleistung und mehr als 30 Prozent weniger Verbrauch. Das wird neben dem kleineren Motor auch mit Spartechnologie wie dem Start Stop System und einer Bremsenergie-Rückgewinnung erreicht. Die Zehnliter-Marke sollte offensichtlich für den Prospekt unbedingt unterboten werden, und so werden im Normzyklus 9,9 l/100 km angegeben. 305 km/h Spitze, wenn man will Wer wirklich erleben will was das Auto mit seinem Leistungsgewicht von 3,3 kg/PS kann, wird mit ziemlicher Sicherheit den einen oder anderen Schluck Hochoktaniges mehr verbrauchen: Er kann mit dem M5 aus dem Stand in 4,4 Sekunden die 100 km/h Marke erreichen, nach 13 Sekunden sind die 200 km/h überschritten. Mit dem Vortrieb ist bei 250 km/h Schluss, da wird die Höchstgeschwindigkeit gedeckelt. Mit dem M Driver’s Package, das ein Fahrertraining umfasst, sind aber auch 305 km/h möglich. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder übernimmt das Drivelogic-Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen und Schaltwippen. Dort wartet ein aktives Sperrdifferential mit elektronisch geregelter Lamellensperre auf den Schub, um ihn möglichst passend zwischen den Hinterrädern zu verteilen. So soll in jeder Lebenslage ein optimales Fahr- und Traktionsverhalten sichergestellt werden. Das Fahrverhalten kann der M5-Pilot auch selbst beeinflussen. So eine Fahrdynamik-Regelung haben heute viele, BMW rühmt sich aber, hier als erster Hersteller - zumindest in diesem Umfang - frei programmierbare und abrufbare Parameter wie Gaspedalkennlinie, Servokennlinie, Dämpferverhalten und Schaltverhalten anzubieten. M-Design, aber dezent Optisch grenzt sich der BMW M5 von seinem „zivilen“ Zwilling vergleichsweise dezent ab, betont aber trotzdem mit breiteren Radhäusern, zusätzlichen Lufteinlässen an Frontschürze und Kotflügel (dort in typischer Kiemenoptik), stärker profilierten Schwellern und einem dezenten Heckspoiler seine sportliche DNA. 19 Zoll Räder sollen dem ganzen einen sportlichen Anschluss an den Asphalt verschaffen. Der M erteilt die Lizenz zum Twittern Im Innenraum kombiniert BMW das edle Ambiente des vornehmen 5ers mit sportwagentypischen Elementen, sei es rein optisch wie beim Armaturenbrett oder auch funktional wie bei den Sportsitzen. Die serienmäßige Lederausstattung macht gleich klar, dass man es hier nicht mit dem Basismodell zu tun hat. Auch ein Ambientelicht ist in dieser Klasse mittlerweile Pflicht, ebenso wie ein umfangreiches Paket an Fahrassistenzsystemen und interaktiven Mobilitäts- und Infotainmentdiensten. So kann es nicht überraschen, dass der BMW M5 über BMW ConnectedDrive voll vernetzt in Echtzeit Verkehrsinformationen abfragt, Internetradio empfängt oder auch mit den Diensten Facebook und Twitter interagiert. Die offizielle Premiere des Business Class Sportwagens ist für die IAA 2011 im September geplant. Einen Preis nennt BMW noch nicht, die Presse rechnet aber mit rund 100.000 Euro. Einen M5 Kombi soll es in der nächsten Generation übrigens nicht mehr geben. (sb) Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 22.06.2011
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